Autoren: Dr. Pia Lehmkuhl (EWE NETZ GmbH)

Wirft man einen Blick in die Projektbeschreibung von enera, so wird schnell die Ausrichtung des Vorhabens deutlich: enera soll mit etablierten Strukturen brechen und neue Herangehensweisen testen. Dies gilt nicht nur für die technischen Bereiche und somit für die Netzgestaltung und -führung, sondern betrifft ebenso Kultur- und Schulungsthemen.

Mit Blick auf Letztere erfahren die Bereiche Neues Lernen, Medienproduktion und virtuelle Realität eine immer größer werdende Relevanz. Insbesondere im Energiesektor gewinnt die Arbeit mit VR-Formaten aktuell vermehrt Aufmerksamkeit, denn mit ihnen ist die Hoffnung verbunden, Schulungen und Prozessabläufe zukünftig schneller, anschlussfähiger und mit geringen Einstiegshürden vermitteln zu können. Um am Zahn der Zeit zu agieren und innovative Vermittlungsmethoden zu testen, hat sich auch das AP 10 diesen Themen angenommen und das sog. enera digital reality-Projekt umgesetzt – und schließlich ein 360°Video produziert, das die Möglichkeit bietet, als virtueller Gast an einer Führung im Umspannwerk teilzunehmen.

Bei der Projektrealisierung stand nicht nur das Format, sondern auch das methodische Vorgehen im Fokus. „Wir haben uns ganz bewusst gegen eine reine Auftragsarbeit in Sachen Filmdreh entschieden und den sog. Co-Creation-Ansatz bevorzugt“, erklärt Andreas-Reimer Schönbrunn als Arbeitspaketkoordinator. Durch dieses Vorgehen wurde eine Lerngruppe – bestehend aus Auszubildenden, dual Studierenden, Ausbildungsmeistern und Fachexperten – mithilfe von fachmännischer Unterstützung der Firma mobfish GmbH zur eigenständigen Umsetzung des Vorhabens befähigt. In insgesamt vier Workshoptagen wurden die Grundlagenkompetenzen zur Planung, Produktion, Bearbeitung und Veröffentlichung von 360°-Inhalten vermittelt und unmittelbar von den Kolleginnen und Kollegen in der Praxis umgesetzt. „Aktive Mitwirkung, echte Partizipation durch Gruppenübungen und die gemeinsame Erstellung des Videos waren somit von vornherein die Leitgedanken und Handlungsgrundsätze für die Umsetzung des Programms“, fügt Koordinatorin Dr. Pia Lehmkuhl hinzu. „Durch das Vorhaben konnten wir erste Schritte in Richtung Digitales Lernen gehen – und gleichzeitig eine interaktive Form der Wissensvermittlung und Zusammenarbeit testen.“

Team-Selfie beim 360 Grad Video

Das finale Video wurde im November 2019 erstmalig im Rahmen des sog. Roundtables VR/AR vorgestellt, der zu dem Zeitpunkt auf dem Oldenburger Energie Campus gastierte. Das Video ist seither sowohl online abrufbar als auch über eine VR-Brille vor Ort anzuschauen.

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