Mobilität, Fortbewegung und Reisen gehören zum modernen Alltag einfach dazu. Doch konventionelle Verkehrsmittel geraten immer mehr in die Kritik: Umwelt- und Klimaschutz sowie Ressourcenschonung sind die Themen, die die Mobilitätsbranche zum Umdenken bringen. Politik, Industrie und Bürger haben nachhaltige Mobilität als Teil eines nachhaltigen Lebensstils auf die Agenda gesetzt.

Die meisten Ideen und Ansätze befassen sich dabei mit E-Mobilität – auch Elektromobilität oder E-Mobility genannt.

Was ist E-Mobilität?

Elektromobilität ist in aller Munde. Sie umfasst all jene Fahrzeuge, die durch einen Elektromotor angetrieben werden. Die Energie wird hauptsächlich aus dem Stromnetz bezogen, weswegen die Fahrzeuge extern aufladbar sind. E-Mobilität verändert also die Art und Weise, wie sich der öffentliche und private Verkehr gestaltet und welche Art von Fahrzeugen wir nutzen.

In Deutschland wurde 2015 das Elektromobilitätsgesetz erlassen, das als Bestandteil der Energiepolitik die klimaschädlichen Aspekte des motorisierten Individualverkehrs verringern soll. In diesem Rahmen sollen Besitzer und Nutzer von Elektrofahrzeugen hinsichtlich Parkmöglichkeiten und -gebühren, der Nutzung spezieller Straßen und Wege und Ausnahmen bei Zufahrtsbeschränkungen oder Durchfahrtsverboten bevorzugt behandelt werden, um den Anteil an E-Fahrzeugen zu erhöhen.

E-Autos, E-Scooter, E-Bikes und mehr

Bei E-Mobility gilt dein erster Gedanke vermutlich dem klassischen Elektroauto. Doch es gibt noch viele weitere Verkehrsmittel und Fahrzeuge, die per Elektromotor betrieben werden und somit Teil der nachhaltigen Mobilität sind. Neben E-Autos sind im privaten Bereich vor allem E-Bikes oder sogenannte Pedelecs beliebt. Diese Fahrräder mit Elektromotor eignen sich auch für längere Strecken und bilden damit eine emissionsfreie Alternative zum Motorroller oder Auto.

E-Scooter, also Tretroller mit elektrischer Unterstützung, sind der neueste Trend im Bereich E-Mobility. Und auch im öffentlichen Nah- und Fernverkehr spielt E-Mobilität eine Rolle: Immer mehr Busse in Großstädten werden elektrisch betrieben. S- und U-Bahnen, Fernzüge und Trams werden schon lange mit Strom – wenn auch ohne Batterie – betrieben und sind damit die Vorreiter der Elektromobilität.

E-Mobilität und Nachhaltigkeit

Der Vorteil von Elektromobilität gegenüber konventionellen Antriebsarten wie benzinbetriebenen Verbrennungsmotoren liegt auf der Hand: Es werden Ressourcen in Form von Erdöl beziehungsweise Benzin eingespart und die Produktion von gesundheits- und umweltschädlichen Abgasen vermieden. Wenn zum Aufladen der Elektrofahrzeuge dann noch Ökostrom aus erneuerbaren Energiequellen genutzt wird, ist die gesamte Nutzung komplett emissionsfrei.

Doch auch bei der Nutzung eines durchschnittlichen Strommix, bei dem die Energie sowohl aus erneuerbaren Quellen als auch aus Kohle- und Atomkraftwerken stammt, ist die CO2-Bilanz eines Elektroautos im Betrieb um einiges besser als bei einem herkömmlichen PKW mit Verbrennungsmotor. Je nach Berechnungsart werden über die gesamte Lebenszeit zwischen 30 und 50 Prozent Kohlenstoffdioxid eingespart.

Herausforderungen der E-Mobilität

E-Mobilität ist ein entscheidender Baustein auf dem Weg zu einem nachhaltigeren, klimafreundlichen Lebensstil. Allerdings gehen mit der Technologie noch einige Herausforderungen einher. Zum einen wird für die Herstellung von Elektrofahrzeugen mehr Energie benötigt als für andere Fahrzeugtypen, was die gesamte Öko-Bilanz der Fahrzeuge negativ beeinflusst.

Zum anderen ist vor allem die Beschaffung der Rohstoffe für die Akkumulatoren auf lange Sicht problematisch. Die aktuellen Batterien sind Lithium-Ionen-Akkus. Der Lithium-Abbau hat negative Auswirkungen auf die Umwelt in den Ländern, in denen der Rohstoff vorhanden ist und ist damit einer der großen Nachteile der Elektromobilität.

Wie geht es weiter? Die Zukunft der E-Mobilität

Die Bundesregierung möchte den Anteil an Elektrofahrzeugen erhöhen. Eine Million E-Autos sollen 2020 auf den deutschen Straßen unterwegs sein. 300 Millionen Euro werden daher in den Ausbau von entsprechenden Ladestellen investiert – denn ohne eindichtes Ladestellennetz ist die Nutzung von E-Fahrzeugen unbequem und mit viel Planung verbunden. Auch die Zukunft des autonomen Fahrens ist eng mit der E-Mobilität verbunden.

Langfristig ist die Unabhängigkeit von städtischen Ladesäulen und externen Stromerzeugern wünschenswert. Die Dezentralisierung des Strommarktes, bei der Erzeuger zu Produzenten werden und beispielsweise durch eine Solaranlage auf dem eigenen Dach die nötige Energie produzieren, macht Elektromobilität noch attraktiver und vor allem zugänglicher. Neue Batterien, die noch länger halten, seltener aufgeladen werden müssen und aus anderen Rohstoffen gefertigt werden, stehen auf der Agenda der Forschung.

Welche Alternativen gibt es?

Alternativ zu reinen E-Fahrzeugen hast du die Auswahl zwischen verschiedenen anderen Antriebsarten. Hybridfahrzeuge, die Verbrennungsmotor und Elektroantrieb miteinander vereinen, gehören inzwischen zum Standardsortiment der Autohersteller. Der Vorteil: Die Reichweite ist höher als bei einem reinen Elektroauto. Im Schnitt sind hier bis zu 850 Kilometer möglich, bevor nachgetankt werden muss.

Wer auf Batteriebetrieb verzichten möchte, kann sich mit Brennstoffzellen als Antrieb auseinandersetzen. Hier wird Wasserstoff eingesetzt, der ebenfalls für eine emissionslose Fortbewegung sorgen kann. Hier steht die Forschung noch am Anfang, erste Automobilhersteller bringen jedoch bereits Modelle mit Wasserstoffantrieb auf den Markt. Allerdings ist das Netz an Wasserstofftankstellen in Deutschland bisher sehr dünn.