Einer der häufigsten Gründe für unnötig hohe Heizkosten sind undichte Fenster. Dank Mehrfachverdichtung und Rahmen aus modernen Materialien ist die Energieersparnis inzwischen deutlich besser als noch vor einigen Jahrzehnten. Idealerweise sollten deine Fenster dämmen, Zugluft verhindern, sich leicht öffnen und schließen lassen und noch dazu den vollen Durchblick erlauben.

Damit deine Fenster diese vier grundlegenden Funktionen erfüllen können, ist es wichtig, dass sie richtig eingestellt sind. Einige Maßnahmen kannst du selbst durchführen. Du brauchst für die Fenstereinstellung nur ein paar Werkzeuge sowie eine korrekte Anleitung. In diesem Artikel lernst du die Grundlagen des Themas kennen. Darüber hinaus findest du online viele Video-Tutorials zum Thema Fenster einstellen. Wichtig ist, dass du so wenig Wärme wie möglich entweichen lässt und somit Energie sparst.

Zuständigkeit für die Fenstereinstellung

Zunächst einmal fragst du dich vielleicht, wer überhaupt dafür zuständig ist, die Fenster einzustellen. Dies steht bei Mietwohnungen in der sogenannten Kleinreparaturklausel. Normalerweise musst du als Mieter kleine Reparaturen wie die Fenstereinstellung selbst übernehmen. Eventuell gibt es im Vertrag aber auch eine gesonderte Regelung und du kannst dir von deinem Vermieter bei der Einstellung helfen lassen.

Zugleich sollte dir bewusst sein, dass der Vermieter die Instandhaltungskosten tragen muss. Je nach dem Zustand der Fenster kann die Einstellung zu diesen Kosten gehören. Der Vermieter darf dich außerdem nicht dazu zwingen, die Fenster einstellen zu lassen. Es handelt sich dabei um deine eigene Entscheidung. Auch ist eine anteilige Kostenübernahme nicht möglich.

Wichtig: Als Mieter solltest du nicht selbst an den Fenstern werkeln, sondern lieber einen Experten bezahlen, denn die Fenster gehören zum Eigentum des Vermieters. Als Hausbesitzer hingegen kannst du versuchen, die Fenster selbst einzustellen.

Wann ist eine Fenstereinstellung nötig?

Es gibt verschiedene Hinweise darauf, dass eine Fenstereinstellung nötig ist. Selbst bei Neubauten kann das der Fall sein. Achte auf diese Symptome:

  • du bemerkst einen Luftzug
  • die Heizkosten sind unerklärlich hoch
  • das Fenster schleift am Rahmen
  • du brauchst einen kräftigen Ruck, um das Fenster zu öffnen oder zu schließen
  • der Fenstergriff steht nicht mehr im korrekten Winkel
  • das Fenster schließt nicht komplett

Wenn du eines oder mehrere dieser Symptome erkennst, ist es an der Zeit, das Fenster wieder einzustellen. Dafür brauchst du nur einige wenige Werkzeuge sowie ein wenig handwerkliches Geschick. Sollten deine Maßnahmen jedoch nicht helfen, empfehlen wir dir, einen Handwerker oder einen Glaser mit der Einstellung zu beauftragen.

Schritt 1: Die Sichtkontrolle

sichtkontrolle fenster richtig einstellen überprüfen

Wenn du vermutest, dass eine Fenstereinstellung nötig ist, kannst du mit der sogenannten Sichtkontrolle beginnen. Schaue dafür zunächst, ob eventuell einige der Gelenke oder Beschlagteile gerissen sind. Verbogene Schienen kannst du eventuell von Hand richten. Alternativ ist es nötig, die Teile auszutauschen, wobei auch ein Handwerker helfen kann. Wichtig ist, dass du alle Gelenke, Schraubverbindungen und beweglichen Teile der Fenstermechanik ölst. So kannst du die Teile besser bewegen und pflegst das Fenster zugleich.

Zur Sichtkontrolle gehört auch ein Überblick der genutzten Einstellungsschrauben. Je nachdem, ob es sich um Kreuzschlitz-, Sechskant- oder Inbusschrauben handelt, kannst du das passende Werkzeug bereithalten. Überprüfe außerdem, ob das Fenster gerade im Rahmen sitzt, ob die Fugen dicht sind und ob es Schleifspuren an den Beschlägen oder am Material gibt. Auch der sogenannte Anpresspunkt muss stimmen: Achte darauf, dass das Fenster beim Schließen gleichmäßig an den Fensterrahmen gedrückt wird.

Schritt 2: Die Schließzapfen verstellen

Als Mieter solltest du nach der Sichtkontrolle deinen Vermieter kontaktieren. Wenn es sich um dein eigenes Haus handelt, kannst du zunächst einmal versuchen, die Schließzapfen zu verstellen. Dafür brauchst du einen Inbus- oder Schraubenschlüssel. Fange mit ganz kleinen Drehbewegungen an, um die Fenster loser oder fester zu machen. Wichtig ist, dass du stets alle Schließzapfen (drei oder vier Stück) um dasselbe Maß verstellst. Dafür gibt es Markierungen am Zapfen selbst.

Darüber hinaus solltest du den Schließmechanismus des Fensters mindestens einmal im Jahr mit einem Tropfen Öl schmieren. So kannst du das Fenster leichter bedienen. Außerdem ist es dank dieser Schmierhilfe einfacher, die Schließzapfen zu verstellen. Ergeben sich trotz deiner Anpassungen keine Verbesserung, solltest du weitere Schritte in Betracht ziehen.

Schritt 3: Verschiedene Einstellungen ausprobieren

Experten unterscheiden zwischen vier verschiedenen Varianten für die Einstellung von schlechtsitzenden Fenstern:

  • diagonale Flügeleinstellung
  • parallel seitliche Einstellung
  • parallel Höheneinstellung
  • Einstellung des Anpressdrucks

Je nach der Art und dem Zustand deiner Fenster kannst du all diese Schritte durcharbeiten. Detaillierte Anleitungen findest du online. Manchmal ist es aber schon ausreichend, nur eine oder zwei dieser Methoden anzuwenden. Vor allem Fenster, die sich im Laufe der Zeit verzogen haben, lassen sich schnell wieder reparieren.

Schritt 4: Die Fensterdichte optimieren

Außerdem kann es sein, dass das Fenster nicht korrekt schließt, weil es ein Problem mit der Dichtung gibt. Vor allem bei Wärmeverlust ist eine ungenügende Dichtung sehr wahrscheinlich. In diesem Fall kannst du die Dichtung erneuern. Diese muss in Breite, Dicke und Profil genau mit der vorhandenen Dichtung übereinstimmen, denn andernfalls kannst du das Fenster später nicht mehr schließen. Wir empfehlen dir, die Maße so genau wie möglich zu nehmen. Für deinen Einkauf im Baumarkt ist außerdem ein Foto der vorhandenen Dichtungen hilfreich.

In manchen Fällen kannst du außerdem ein Dichtungsband einsetzen. Damit verbesserst du die Fugen von alten Fenstern im Handumdrehen. Für all diese Arbeiten empfehlen wir dir jedoch, mit einem Experten Rücksprache zu halten. Das kann zum Beispiel die Firma sein, die deine Fenster ursprünglich eingebaut hat.