Nach dem Start des enera Projekts Anfang des Jahres, kommen wir mit immer mehr Menschen ins Gespräch, lernen ihre Bedürfnisse und Vorstellungen näher kennen und richten unser Handeln daran aus.

Es ist bitterkalt an diesem Freitagmorgen im Januar. Lars Gruhnert und seine Frau Sabine Meyer sind gerade aus dem Weihnachtsurlaub zurück. Das Haus im Vareler Ortsteil Büppel ist Ende der 90er Jahre entstanden und von Anfang an auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung ausgelegt gewesen. „Durch die Ausrichtung des Hauses, Isolierung über damaligen Standard hinaus, hochwertige Verglasung, aber auch mit der Wohnraumaufteilung mit einem großzügigen offenen Wohn-Koch-Essbereich haben wir der Gesamtbilanz Rechnung getragen“, erläutert Lars, der als EDV-Berater selbstständig ist und auch von zu Hause aus arbeitet.

Der eigenproduzierte Strom soll weitestgehend selbst genutzt werden

Ein zunächst geplantes Gründach wurde auf dem Hauptdach aber nicht realisiert, weil vor allen Dingen in Hinblick auf die Dachneigung Bedenken bestanden. Das entstand dann auf dem Anbau und so ist auch ein großer Regenwassertank zur Gartenbewässerung vorhanden. Die Solarthermie-Anlage sei schon von Anfang an installiert gewesen, die Photovoltaik-Anlage, die fast die komplette südliche Dachhälfte bedeckt, sei um einiges später hinzugekommen, ergänzt Sabine.

Den produzierten Strom wollen die beiden so weit es geht selbst nutzen, das was noch eingespeist wird, soll am Besten ebenfalls auf nachhaltige Weise genutzt werden, sind sich die beiden einig. Über die Nutzung des Stroms im Haus wollen sie sich aber lieber wenig Gedanken machen. „Da wäre es schön“, meint Lars, „wenn es hausintern so weit wie möglich automatisiert, intelligent, vernetzt und so effizient wie möglich wäre“.

enera zu Besuch bei Lars Gruhnert und Sabine Meyer

Ein Smart Meter im Haus könnte Abhilfe schaffen

Die Stromversorgung an der Solarthermieanlage sei so ein Beispiel: die verbrauchen zwar nicht viel, aber nachts oder allgemein bei Dunkelheit müsste die grundsätzlich nicht laufen. Doch so eine interne Vernetzung sei wohl noch Zukunftsmusik. Ob ein smarter Zähler dabei hilfreich wäre, weiß er nicht. „Dafür habe ich mich damit noch zu wenig beschäftigt“.

Bezüglich der Herausforderung PV-Strom zeigt sich Lars Gruhnert problembewusst. Die Förderung durch eine Einspeisevergütung sei endlich: „Vielleicht bauen dann einige ihre Anlagen zurück. Ich wüsste nicht, wie man das verhindern will. Dann müssten auch neue Kapazitäten als Ersatz geschaffen werden“.

Die Einspeisevergütung ist endlich - und dann?

Wenn Schluss sei mit der Förderung, soll die Energie aus seiner Anlage trotz allem ihre Abnehmer finden. Spätestens dann brauche es auch hierfür einen intelligenten Zähler und Vernetzung - auch mit bezahlbaren, eigenen oder zentralen, gemeinsam genutzten Speichersystemen. Und Anbindung an ein Marktsystem. Lars: „Ich kann den Strom ja schlecht selbst verkaufen, wenn ich dann zu viel habe.“