Zu Hause und in deiner Freizeit achtest du bereits darauf, dass du dich möglichst umweltbewusst verhältst? Sehr gut. Doch hast du auch schon mal darüber nachgedacht, ob und in welcher Form Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz ein Thema für dich sein könnte? Im hektischen Büroalltag bleibt zwischen all den Aufgaben meistens wenig Zeit, um sich über solche Dinge Gedanken zu machen. Wir haben deshalb sechs Tipps für dich, mit denen du Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz ganz einfach in deinen Alltag integrieren kannst – ohne großen Aufwand oder hohe Kosten.

Tipp 1: Coffee-to-go ganz ohne Müll

Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz kann bereits bei dir zu Hause beginnen. Für viele gehört der Kaffee am Morgen einfach mit dazu. Oftmals bleibt jedoch nicht genügend Zeit, um sich gemütlich an den Frühstückstisch zu setzen und den Kaffee zu genießen. Stattdessen wird schnell auf dem Weg zur Arbeit beim Bäcker oder an der Tankstelle angehalten und ein praktischer Coffee to go besorgt. Das Problem: Dabei entsteht jedes Mal Müll. Allein in Deutschland werden jedes Jahr rund 2,8 Milliarden Einwegbecher weggeworfen.

Dabei ist es ganz einfach, für eine nachhaltige Alternative zu sorgen. Viele Geschäfte bieten inzwischen die Möglichkeit, den Kaffee in einen selbstmitgebrachten Mehrwegbecher abzufüllen. Manchmal bekommst du im Gegenzug sogar einen Preisnachlass auf dein Heißgetränk. So rentiert sich die Investition in den Mehrwegbecher nicht nur für die Umwelt, sondern sogar für deine Geldbörse.

Tipp 2: Auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel umsteigen

Mit dem Kaffee in der Hand machst du dich auf den Weg zur Arbeit. Besonders nachhaltig und umweltfreundlich ist es natürlich, wenn du zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Arbeit kommst – die Emissionen liegen dann glatt bei null. Doch nicht jeder kann den Luxus genießen, so nah an der Arbeitsstelle zu wohnen. Und manchmal macht einem auch das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Steige alternativ auf öffentliche Verkehrsmittel um, um die Umwelt nicht zusätzlich mit Autoabgasen zu belasten.

Manche Arbeitnehmer sind jedoch unbedingt auf ein eigenes Auto angewiesen. In diesem Fall kannst du vielleicht Park & Ride-Angebote wahrnehmen und zumindest das letzte Stück zur Arbeit mit Bahn oder Bus zurücklegen, um deinen CO2-Fußabdruck zu minimieren. Oder bilde Fahrgemeinschaften mit Kollegen, die in deiner Nähe oder auf dem Weg wohnen.

Tipp 3: Räume klug nutzen

Im Büro angekommen machst du dich direkt an die Arbeit.Wer nun an kalten Tagen gern die Heizung voll aufdreht, um es sich ein wenig gemütlich zu machen und besser in den Tag zu starten, macht gleich zwei Fehler: Einerseits steigen die Energiekosten und vor allem der Energieverbrauch mit jedem zusätzlichen Grad. Bereits ein Grad weniger kann bis zu 6 Prozent Heizenergie einsparen und damit bis zu 275 Kilo CO2 im Jahr vermeiden! Andererseits macht uns eine zu hohe Raumtemperatur träge und müde. Idealerweise sollten im Büro zwischen 20 und 22 Grad herrschen.

Auch bei der Beleuchtung kann Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz gelebt werden. Was zu Hause selbstverständlich ist, wird im Büro manchmal vernachlässigt: In Räumen, in denen sich niemand befindet, sollte das Licht immer ausgeschaltet werden – das gilt für das Badezimmer genauso wie für die Küche oder den Konferenzraum.

Tipp 4: Mittagessen nachhaltig gestalten

Der halbe Tag ist geschafft – auf zur Mittagspause! Wenn deine Firma keine Kantine oder Bistro hat, musst du dich jeden Tag eigenständig um dein Mittagessen kümmern. Natürlich ist es verführerisch, hier auf sogenanntes Convenience Food zurückzugreifen, das direkt verzehrfertig aus der Packung kommt oder höchstens kurz im Ofen oder in der Mikrowelle aufgewärmt werden muss. Besonders nachhaltig sind die Fertiggerichte aufgrund ihrer Verpackung jedoch nicht.

Bring stattdessen doch einfach dein eigenes Essen in einer wiederverwendbaren Box von zu Hause mit. Viele Gerichte lassen sich bequem am Wochenende vorkochen, sodass du die ganze Woche über versorgt bist – ganz ohne zusätzlichen Müll. Wenn es auf deiner Arbeit eine vollausgestattete Küche gibt, kannst du auch gemeinsam mit deinen Kollegen etwas Schnelles und Einfaches kochen. Das ist dann nicht nur gut für die Umwelt, sondern stärkt auch das Miteinander und schmeckt gut.

Tipp 5: Auf Digitales setzen

Die Digitalisierung gibt uns die Möglichkeit, wertvolle Ressourcen einzusparen. E-Mails statt Briefe oder Faxe sind der erste Schritt. Diese solltest du allerdings dann auch nur im Notfall ausdrucken, da sonst der Vorteil des gesparten Papiers verloren geht. Das Gleiche gilt auch für Verträge: Programme wie Adobe Reader ermöglichen es dir, Dateien digital zu unterschreiben und per Mail zurückzuschicken.

Auf Geschäftsreisen kannst du zum Beispiel deine Buchungsunterlagen für das Hotel oder deine Fahrkarten papierlos per App speichern und immer bei dir tragen. So kannst du Papier und Tinte sparen und der Umwelt Gutes tun.

Tipp 6: Energiesparen am PC

Rund um das Energiesparen am PC ranken einige Mythen. So hieß es beispielsweise lange Zeit, das Aus- und Wiederanschalten des Computers verbrauche mehr Energie, als wenn das Gerät im Stand-by- oder Ruhemodus bleiben würde. Das ist jedoch falsch. Du solltest also spätestens beim Feierabend deinen Computer komplett herunterfahren, um möglichst viel Energie einzusparen.

Bei kürzeren Pausen, zum Beispiel wenn du telefonierst oder auf die Toilette gehst, sehen Bildschirmschoner zwar hübsch aus, sie verbrauchen jedoch auch unnötig Energie. Hier ist der Energiesparmodus die bessere Wahl. Stelle deinen Computer so ein, dass sich der Ruhemodus nach einer bestimmten Zeit automatisch einschaltet.

Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz ist gar nicht so schwer

Mit diesen kleinen Kniffen kannst du ganz persönlich für einen nachhaltigeren Arbeitsalltag sorgen. Und wenn du deine Vorgesetzten mit ins Boot holst, ist sogar noch mehr möglich: Der Einbau von Bewegungsmelder für die Beleuchtung, automatisierte Lösungen für das Heizen und Lüften oder die unternehmensweite Umstellung auf ein papierloses Büro sind Maßnahmen, die du deinem Chef bei Gelegenheit vorstellen kannst. Wenn du noch ein gutes Argument brauchst: Die meisten Maßnahmen zur Nachhaltigkeit sparen auf lange Sicht viel Geld. Das sollte auch den letzten Skeptiker überzeugen.