Sicherlich nutzt du Dienste wie Google, deinen E-Mail-Anbieter oder eine Cloud viele Male pro Tag. Wir denken normalerweise gar nicht darüber nach, aber hier handelt es sich um große Stromfresser. Denn die unglaublichen Mengen an Daten, die irgendwo auf Servern gespeichert werden müssen, verbrauchen sehr viel Strom. Inzwischen gibt es daher verschiedene Anbieter, deren Server mit Ökostrom betrieben werden. Hier stellen wir dir verschiedene Varianten vor.

Wichtig ist, dass du dich ausführlich mit dem jeweiligen Unternehmen beschäftigst. Denn nicht jedes Versprechen für Ökostrom ist korrekt. Das Gute ist jedoch, dass auch die Betreiber von verschiedenen Online-Diensten ein Interesse daran haben, Strom zu sparen. Außerdem solltest du überlegen, wie du deinen Konsum von Online-Angeboten reduzieren kannst, indem du etwa weniger Bilder über den Server teilst.

Label für grüne Internetdienste

Damit ein Öko-Internet-Dienst ein vertrauenswürdiges Label erhält, muss er zu 100 Prozent erneuerbaren Strom nutzen oder zumindest auf Gas aus Mülldeponien und andere CO2-neutrale Quellen setzen. Halte Ausschau nach Auszeichnungen wie „Grüner Strom“ oder „ok-Power“, um dich zu überzeugen, dass du mit der Nutzung des jeweiligen Internet-Anbieters nicht indirekt CO2 erzeugst. Sowohl Anbieter für Internetanschlüsse als auch E-Mail-Dienstleister, Hoster und Suchmaschinen gehören zu den möglichen Diensten.

Ein weiteres interessantes Label ist „The Gold Standard“. Dieses ist eine Auszeichnung für Unternehmen, die ihren Treibhausgasausstoß kompensieren. Zwar hat das eine geringere ökologische Auswirkung, ist aber besser als ein Unternehmen ganz ohne Label. Am besten suchst du nach Unternehmen, die Strom sparen und effizient arbeiten. Der„Blaue Engel“ ist ein weiteres Label, das dir Orientierung im Dschungel der Öko-Internet-Labels gibt.

Mit Ecosia beim Suchen Bäume pflanzen

Einer der größten Stromschlucker in der Welt des Internets ist ohne Zweifel der Gigant Google. Es gibt keine offiziellen Zahlen davon, wie viel CO2 die Server von Google abgeben. Du kannst dir allerdings sicher sein, dass es zu viel ist. Zwar ist Google ebenso wie Facebook und andere große Anbieter auf der Suche nach besseren Optionen, aber in der Zwischenzeit kannst duim Sinne der Umwelt die Suchmaschine wechseln.

Ecosia ist die bekannteste Alternative zu Google. Du erhältst beinahe 1:1 die gleichen Ergebnisse – mit dem Vorteil, dass Ecosia im Gegenzug Bäume pflanzt. Laut Unternehmen sind etwa 45 Suchanfragen nötig, um einen Baum zu pflanzen. Pro Sekunde erhält die Seite ausreichend Anfragen, um einen Baum in Äthiopien und anderen Ländern pflanzen zu können. Die Werbung dient dabei als Finanzierung. Ecosia zeigt dir in einem eigenen kleinen Zähler an, wie viele Baumpflanzungen du durch deine Suchen bereits unterstützt hast.

Mit einem anderen Mailservice die Umwelt schonen

Neben Suchmaschinen gehören E-Mail-Anbieter zu den stromintensiven Diensten, die du viele Male am Tag nutzt. Indem du den Anbieter wechselst, kannst du die Nutzung von Ökostrom unterstützen. Posteo und mailbox.org sind einige der Anbieter, die ihre Mailboxen ganz mit Ökostrom betreiben. Bei mailbox.org nutzen die Mitarbeiter zudem die Bahn oder Carsharing, um zur Arbeit zu kommen. Natürlich sollte dich dies nicht davon abhalten, selbst auf öffentlichen Transport zu setzen!

Übrigens: Indem du deine E-Mails seltener am Tag checkst, kannst du ebenfalls Strom einsparen. Denn jede Anfrage über das Handy oder den Laptop generiert neue Anfragen beim Server. Besser ist es, wenn du deine Benachrichtigungen optimierst und dich ansonsten darin übst, deine digitalen Endgeräte ein wenig seltener zu benutzen.

Mit einem Bio-Webhoster nachhaltige Initiativen unterstützen

Für alle, die eine eigene Webseite betreiben, kommt ein sogenannter Bio-Webhoster infrage. Dieser garantiert dir, für den Betrieb der Server ausschließlich grünen Strom zu nutzen. Ein gutes Beispiel ist der Hoster Biohost. Denn Biohost unterstützt gleich mehrere Initiativen. Die Technik wird durch Außenluft gekühlt, alte Server erhalten eine zweite Chance und der Chef bekocht seine Mitarbeiter mit Zutaten aus dem Bio-Laden.

Dabei solltest du immer hinterfragen, ob es sich um eine geschickte Marketingstrategie oder ein Werbeversprechen handelt oder ob der jeweilige Anbieter tatsächlich auf Öko im Internetsetzt. Laut Umweltbundesamt steht bereits fest, dass umweltschonende Angebote für Digital Natives marktfähig sind. Anhand der Label und Zertifikate siehst du recht schnell, wie ernst es das jeweilige Unternehmen meint.

Intelligent und umweltbewusst online einkaufen

Sicherlich hast du auch schon öfter einmal online eingekauft. Das virtuelle Vergnügen ist zeitsparend und kann bei der korrekten Nutzung sogar dazu führen, dass du deine Ökobilanz reduzierst. Wichtig ist jedoch, dass du deine Einkäufe bündelst, die Versandkartons recycelst und die Rechnungen am besten digital archivierst. Andernfalls kann es schnell passieren, dass dein ökologischer Fußabdruck beim Online-Shopping deutlich größer ist als der deines Nachbarn, der für jeden Einkauf das Auto nutzt.

Ein weiterer interessanter Punkt ist die Frage, welchen Laden du mit deiner Bestellung unterstützen möchtest. Auch online gibt es dafür entsprechende Zertifikate. Dies ist eine gute Gelegenheit, um dich auf nachhaltig produzierende Unternehmen zu konzentrieren und zu versuchen, weniger importieren zu lassen. Unterstütze stattdessen kleinere Shops in deiner Umgebung, die in der Produktion und beim Angebot der Produkte auf Nachhaltigkeit setzen. Weitere wichtige Tipps für das Online-Kaufen sind:

  • Wenn du Produkte ganz in deiner Nähe erhalten kannst, solltest du auf den Online-Kauf verzichten.
  • Bündele deine Aufträge und vermeide es, bei vielen verschiedenen Händlern zu kaufen.
  • Nutze regionale Lieferdienste mit fairen Arbeitsbedingungen.
  • Lasse Pakete direkt an einen Paketshop liefern, um vergebliche Lieferversuche zu verhindern.
  • Vermeide Rücksendungen, indem du Kleidung im Laden kaufst.
  • Verzichte darauf, Produkte im Laden zu probieren und dann online zu kaufen. Denn das ist doppelt umweltschädlich und außerdem unfair.
  • Vermeide Produkte, die importiert werden müssen.
  • Bevorzuge Lieferdienste mit Pfandkisten und Recyclingkartons.
  • Bilde Einkaufsgemeinschaften mit Nachbarn, um gebündelt zu bestellen.

Stromfresser Streaming: Was tun?

Zu guter Letzt kann auch bei Streaming-Diensten auf Nachhaltigkeit gesetzt werden. Denn wenn du Videos auf YouTube oder Netflix schaust, verbrauchst du besonders viel Strom. Digitale Technologien stellen inzwischen 3,7 Prozent der Treibhausgasemissionen weltweit dar, wovon Streaming-Dienste einen großen Teil ausmachen. Wähle am besten einen grünen Stromanbieter für dein eigenes Zuhause und achte darauf, dass dein Streamingdienst von Greenpeace & Co. gut bewertet wird. So kannst du selbst beim Schauen deiner liebsten Serie für mehr Öko im Internetsorgen.