Programmierbare Heizungen, automatisch hochfahrende Jalousien, selbstfahrende Staubsauger und das perfekte Licht auf Knopfdruck: Smart Homes bieten unzählige Möglichkeiten, die vor wenigen Jahren noch als Zukunftsvisionen und Science-Fiction galten. Wer sich mit dem Thema smart Home beschäftigt, wird früher oder später auf die Frage stoßen, welche Geräte sich überhaupt in solch ein System integrieren lassen.

Bei genauerer Betrachtung der einzelnen Systeme fällt zudem auf, dass nicht alle Smart-Home-Geräte auf die gleiche Art und Weise kommunizieren. Um hier unangenehme Überraschungen, Ärger und Enttäuschungen zu vermeiden, solltest du vor dem Kauf genau bedenken, welche Geräte du wie miteinander verbinden möchtest.

Anwendungsbereiche des Smart Homes

Das Smart Home steckt gerade erst in seinen Anfängen. Die Vernetzung von Haushaltsgeräten und Haustechnik hat ein großes Potenzial, das immer mehr Menschen für sich entdecken. Schon heute kann ein intelligentes Zuhause zahlreiche Vorteile bieten:

  • Steigerung des Wohnkomforts
  • Erleichterung der Hausarbeit
  • Erhöhung von Sicherheitsstandards
  • Einsparung von Energie

Für jeden dieser Aspekte gibt es eine Vielzahl an Geräten, die in das System Smart Home integriert werden können. Und es ist davon auszugehen, dass das Portfolio in Zukunft noch erweitert wird.

Smart-Home-Geräte für den Haushalt

  • Saugroboter
  • Waschmaschine
  • Kaffeemaschine
  • Kühlschrank

Beim Smart Home denken viele zunächst an praktische Haushaltshelfer, die uns die Arbeit abnehmen. Tatsächlich können Haushaltsgeräte wie Roboterstaubsauger oder die Kaffeemaschine vernetzt werden und mit einer intelligenten Programmierung den Alltag erleichtern. Morgens vom Kaffeeduft geweckt werden oder abends nach der Arbeit in eine gesaugte Wohnung zurückkommen – mit smarten Geräten ist das kein Wunschdenken, sondern die Wirklichkeit.

Smart-Home-Geräte für die Sicherheit

  • Alarmanlage
  • Türklingel
  • Rauchmelder
  • Wassersensoren
  • Überwachungskameras

Es klingelt an der Tür und du bist gerade nicht zu Hause? Mit einem smarten Überwachungssystem kannst du dennoch wie vor Ort sein. Mit deinem Smartphone kannst du per Audio oder sogar Video mit unerwünschten Besuchern kommunizieren und so eventuelle Einbrüche verhindern. In der Wohnung selbst schützen digitale Rauchmelder oder Wassersensoren davor, dass größere Schäden entstehen.

Smart-Home-Geräte zum Energiesparen

  • Heizungsthermostate
  • Jalousien und Rollos
  • Fenster und Türen
  • Intelligente Stromzähler
  • Beleuchtung

Der Gedanken, dass ein Smart Home zwangsläufig zu höherem Energieverbrauch führt, ist ein Trugschluss. Zwar brauchen die einzelnen Geräte eventuell geringfügig mehr Strom als unvernetzte Komponenten. Dafür lässt sich mit der smarten Technik jedoch eine Menge an Strom- und Heizkosten einsparen. Programmiere dein Haus zum Beispiel so, dass alle Unterhaltungsmedien und die Beleuchtung automatisch ausgeschaltet werden, sobald du das Haus verlässt. Oder nutze intelligente Thermostate: So hast du immer eine perfekte Raumtemperatur und kannst mit den passenden Sensoren das Lüften und Heizen aufeinander abstimmen und automatisieren.

Smart-Home-Geräte für Wohnkomfort und Unterhaltung

  • Fernseher
  • Lautsprecher
  • Beleuchtung
  • Türschlösser

Andere Geräte wiederum werden durch die Vernetzung einfach komfortabler in der Nutzung. Unterhaltungsmedien können per Knopfdruck genau die Inhalte in der gewünschten Form und Lautstärke abspielen, ohne dass mit mehreren Fernbedienungen hantiert werden muss. Oder wie wäre ein elektrisches Türschloss, dass automatisch per App oder GPS-Signal geöffnet wird, sobald du in der Nähe bist? So kannst du deine Einkäufe nach Hause tragen, ohne nach dem Schlüssel suchen zu müssen.

Wie werden im Smart Home Geräte vernetzt?

Die besten Geräte nützen nichts, wenn sie nicht in das bestehende System integriert oder miteinander verbunden werden können. Beim Kauf einer neuen Komponente solltest du daher unbedingt auf den jeweiligen Übertragungsstandard achten. Denn bisher hat sich noch keine Methode durchgesetzt, sodass Geräte verschiedener Hersteller nicht unbedingt miteinander kombinierbar sind. Generell lassen sich die Übertragungsmethoden in vier Kategorien aufteilen:

  • Drahtlose Standardverbindungen wie WLAN oder Bluetooth
  • Kommunikation über die Stromleitung
  • Kommunikation über eigene Datenleitungen (KNX)
  • Weitere Industrie- und Funkstandards wie Zigbee oder Z-Wave

Dabei hat jede Methode ihre Vor- und Nachteile und ist für bestimmte Anwendungsgebiete besonders gut geeignet.

Ideal für Altbauten und Mietwohnungen: Smart-Home-Geräte kabellos vernetzen

Die kabellose Vernetzung von Smart-Home-Geräten ist mit wenig Aufwand und geringen Kosten verbunden. Die Kommunikation per WLAN, Bluetooth oder Funk braucht außer den Geräten selbst, dem Steuerungselement und eventuell einer guten Internetverbindung keine zusätzlichen Komponenten. Sie ist daher ideal geeignet, um dein Zuhause nachträglich in ein Smart Home zu verwandeln. Da keinerlei bauliche Veränderungen vorgenommen werden müssen, brauchst du auch keine Genehmigung deines Vermieters.

Die kabellose Vernetzung hat zudem den Vorteil, dass sie gut skalierbar ist. Ohne Probleme lassen sich neue Geräte in das System integrieren – vorausgesetzt, die Übertragungsmethode stimmt. Nachteile gibt es bezüglich der Energieeffizienz und der Reichweite: Während eine permanente WLAN-Verbindung eine Menge Strom benötigt, ist die Reichweite von Bluetooth stark begrenzt. Bei einem Bluetooth-basierten System kannst du zum Beispiel nicht von unterwegs das Licht aus- oder die Heizung anschalten.

Für Neubauten und Fertighäuser: Kabelgebundene Vernetzung

Etwas aufwändiger, teurer und mit mehr Planung verbunden ist die kabelgebundene Vernetzung. Hier hat sich vor allem das KNX-Bussystem durchgesetzt. Die Datenleitungen müssen ähnlich wie Stromleitung in den Wänden verbaut werden. Du musst dir also vorab überlegen, welche Schnittstellen für welche Geräte zu nutzen möchtest. Das nachträgliche Nachrüsten deiner Eigentumswohnungen oder deines Hauses ist wegen der hohen Kosten und des Aufwands eher nicht zu empfehlen.

Wenn du jedoch ein neues Haus baust, kann ein kabelgebundenes Smart Home auch Vorteile bieten. Die Leitungen sind geschützter, stabiler, zuverlässiger und energiesparender als jede kabellose Vernetzung. Die Planung und die Installation eines solchen Systems solltest du auf jeden Fall gemeinsam mit einem Experten angehen, damit dein Smart Home dir lange Freude macht und für die Zukunft gerüstet ist.