Ob zu Hause, in der Uni oder auf der Arbeit: Einen Großteil unserer Zeit verbringen viele von uns in geschlossenen Räumen. Neben Dekoration, Möbeln und Beleuchtung, die einen Raum prägen, spielt noch ein weiterer Aspekt eine Rolle dabei, wie wir uns innerhalb eines Zimmers fühlen – das sogenannte Raumklima. Was ein gesundes Raumklima auszeichnet und wie es einfach geschaffen werden kann, erfährst du in diesem Ratgeber.

Warum ist ein gutes Raumklima wichtig?

Das Raumklima beeinflusst stark, wie wir uns fühlen und wie leistungsfähig wir sind – und sogar deine Gesundheit kann durch das passende Raumklima gefördert oder zumindest geschützt werden. Trockene Luft sorgt beispielsweise dafür, dass deine Schleimhäute ebenfalls austrocknen und anfälliger für Infekte werden. Auch Nasenbluten kann durch trockene Nasenschleimhaut gefördert werden. Trockene Haut neigt eher zu Rötungen und Entzündungen. Und bestimmt hattest du schon einmal Kopfschmerzen oder gerötete, tränenden Augen, wenn die Luft im Büro einmal zu „dick“ war.

Zu feuchte Luft kann hingegen zu Schimmel führen, der nicht nur unschön aussieht, sondern gesundheitlich bedenklich ist. Permanente Zugluft ist oftmals schuld an einem steifen Nacken oder anderen körperlichen Beschwerden. Und letztendlich spielen auch Gerüche und Schadstoffe in der Luft eine Rolle dabei, wie es um dein Wohlbefinden bestellt ist. Ein gutes Raumklima ist daher ein nicht zu unterschätzender Teil der Lebensqualität – ob zu Hause oder im Büro.

Was zeichnet ein gutes Raumklima aus?

Die Faktoren, ein gutes Raumklima von einem schlechten unterscheidet, lassen sich in zwei Kategorien einteilen: Auf der einen Seite spielen natürlich deine persönlichen Vorlieben eine entscheidende Rolle. Der eine mag es lieber kuschelig warm und fängt bereits nach kurzer Zeit am offenen Fenster an zu frieren. Der andere bevorzugt kühle Luft, um einen klaren Kopf zu behalten. Im Großraumbüro musst du hier einen Kompromiss finden, bist du alleine in einem Raum, kannst du dich deinen Vorlieben hingeben.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch klare Empfehlungen, welche Ansprüche ein gesundes Raumklima erfüllen sollte. Vorgaben sind vor allem hinsichtlich der beiden Hauptfaktoren Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu finden.

  • Raumtemperatur: 19 bis 21 Grad, im Schlafzimmer 18 Grad, im Badezimmer maximal 23 Grad
  • Luftfeuchtigkeit: zwischen 40 und 60 Prozent

Raumklima verbessern mit einfachen Tipps

raumklima mit durftkerzen verbessern

Ein gesundes und angenehmes Raumklima lässt sich einfacher erreichen als du vielleicht denkst. Um unangenehme Gerüche beispielsweise nach dem Mittagessen zu beseitigen, hilft bereits simples Lüften. Wer sich gerne mit schönen Düften umgibt, kann auf Duftkerzen oder Öle setzen. Hochwertige, ätherische Öle sorgen nicht nur für einen guten Geruch, sondern haben außerdem Einfluss auf deine Stimmung. So wirkt Organgenblütenöl zum Beispiel entspannend, während Pfefferminz die Konzentration steigern kann.

Während der Geruch in einem Raum auch ohne Hilfsmittel wahrgenommen werden kann, sind bei den Faktoren Temperatur und Luftfeuchtigkeit bestimmte Geräte von Vorteil. Ein Thermometer sowie ein Hygrometer helfen dabei, den Status Quo zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zur Verbesserung des Raumklimas zu ergreifen. Oftmals gibt es Kombigeräte mit einfach abzulesender Digitalanzeige, sodass du dir nicht mehrere Geräte kaufen und ins Zimmer stellen musst.

Temperatur und Luftfeuchtigkeit regulieren

Der Schlüssel zu einem guten Raumklima liegt im richtigen Lüften und Heizen. Dabei musst du zwischen Sommer und Winter unterscheiden. Im Sommer ist es draußen meistens wärmer als drinnen und die Luft ist feuchter. Wenn du lüftest, wärmst du also den Raum auf und erhöhst die Luftfeuchtigkeit. Lüfte daher lieber abends und am frühen Morgen, wenn es noch kühl ist und halte die Fenster sonst geschlossen. Im Winter ist es umgekehrt: Die Luft von draußen ist kalt und relativ trocken. Generell ist kurzes, kräftiges Stoßlüften für das Raumklima und die Energiebilanz besser als die Fenster permanent auf Kipp zu stellen.

Ist die Luftfeuchtigkeit laut Hygrometer zu niedrig, kannst du einfach eine Schale Wasser auf die Heizung stellen oder deine feuchte Wäsche in der Wohnung aufstellen. Es gibt auch elektrische Luftbefeuchter, die diese Aufgabe übernehmen können. Sie verbrauchen allerdings zusätzlichen Strom und Ressourcen und wirken sich negativ auf deine individuelle Ökobilanz aus. Unabhängig von der Methode: Achte immer darauf, dass die Luftfeuchtigkeit dadurch nicht zu hoch ansteigt, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Luftgeschwindigkeit und Wärmestrahlung optimieren

Etwas komplexer ist der Einfluss von Luftgeschwindigkeit und Wärmestrahlung auf das Raumklima. Mit diesen beiden Aspekten beschäftigst du dich im Alltag vermutlich eher selten – die Auswirkungen hast du aber bestimmt schon einmal gespürt. Eine zu hohe Luftgeschwindigkeit entsteht beispielsweise durch Zugluft. Undichte Fenster und Türen kannst du durch Nachjustieren, die klassischen Zugluftstopper in Form einer Stoffwurst oder Dichtungsbänder, die an den undichten Stellen befestigt werden, abdichten.

Wärmestrahlung wird vor allem dann bewusst wahrgenommen, wenn die Sonne direkt durch das Fenster in den Raum scheint. Diese Strahlungswärme lässt sich durch Vorhänger, Rollos oder reflektierende Folie abwehren. Gerade im Sommer kann ein abgedunkelter Raum erhebliche Abkühlung schaffen – die Sonne kannst du dann immer noch vor der Haustür genießen.

Extratipp: Zimmerpflanzen, um Luftqualität und Raumklima zu verbessern

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Ein weiteres Thema beim Raumklima ist die Luftqualität. Unsere Luft setzt sich als zahlreichen Stoffen zusammen. Im Normalfall sind die Bestandteile vor allem Stickstoff, Sauerstoff, Kohlenstoffdioxid und diverse Edelgase. Doch auch immer mehr Schadstoffe wie Ammoniak, Benzol oder Formaldehyd sind in unserer Luft zu finden und verursachen Kopfschmerzen, Allergien und andere Beschwerden. Um diese Schadstoffe zu minimieren und gleichzeitig für ausreichend Sauerstoff zu sorgen, bieten sich Zimmerpflanzen an.

Die Pflanzen sind nicht nur dekorativ, sondern verbessern nachweislich die Luftqualität. Besonders geeignet sind zum Beispiel Drachenbäume, Bogenhanf, Efeu oder Chrysanthemen. Sie filtern die Schadstoffe aus der Luft und hinterlassen ein gutes Raumklima. Achte allerdings darauf, dass du sie nicht zu viel gießt, damit die Erde nicht schimmelt. Sonst atmest du zwar keine Schadstoffe, dafür aber die ebenfalls gefährlichen Schimmelsporen ein.