Ein umwelt- und budgetfreundliches Haus ist heutzutage energieeffizient. Das bedeutet, dass du die geringstmöglichen Kosten für Wärme und Energie aufwenden musst, um maximale Ergebnisse zu erhalten. Wer heute eine neue Immobilie kauft, kann anhand des Energieausweises sehen, welche Energieeffizienzklasse das Haus aufweist. Besonders begehrt sind die Einstufungen A+, A, B und C, denn dabei handelt es sich um sogenannte Passivhäuser.

Aber auch, wenn du bereits ein Haus oder eine Wohnung besitzt und nun deinen Verbrauch senken möchtest, hast du viele Optionen, die Effizienzklasse zu verbessern. Das Zauberwort lautet Sanierung, denn indem du die Dämmung deines Hauses verbesserst oder dich für moderne Fenster entscheidest, kannst du deutlich Kosten einsparen. Dafür gibt es viele Förderprogramme vom deutschen Staat, die über die Kreditbank für Weiterentwicklung (KfW) abgewickelt werden.

Die richtige Sanierungsmaßnahme identifizieren

Zunächst einmal gilt es, sich für eine oder mehrere geeignete Sanierungsmaßnahmen zu entscheiden. Bei einer Verbraucherzentrale vor Ort kannst du dafür eine kostenlose Beratung in Anspruch nehmen. Für einen Preis von etwa 30 Euro kommen die Experten auch zu dir nach Hause und nehmen Messungen vor, um herauszufinden, an welchen Stellen dein Wohnraum unnötige Energie verbraucht. Sie empfehlen dir dann die entsprechenden Maßnahmen.

Wenn du zunächst selbst einen Eindruck deines Verbrauchs gewinnen möchtest, kannst du in einen intelligenten Stromzähler investieren. Mithilfe von smarten Kommunikationseinheiten wie SAM kannst du beobachten, wo du am meisten Strom und Heizenergie verbrauchst und daraus entsprechende Sanierungsmaßnahmen ableiten.

Sonderfall Altbau

Falls du in einem Altbau wohnst, der vor dem Jahr 1948 erbaut wurde, steht wahrscheinlich eine umfassende Sanierung an. Insbesondere eine Modernisierung der Heizung, die Erneuerung des Putzes, des Dachs oder der Elektrik sind wichtige Aufgaben. Sie helfen dir dabei, langfristig viel Geld und Energie einzusparen. Bevor du einen Altbau kaufst, solltest du anhand des Energieausweises prüfen, welche Sanierungsmaßnahmen schon durchgeführt wurden.

Bist du für die energieeffiziente Sanierung des Altbaus zuständig, empfehlen wir dir, einen Experten einzuschalten. Dieser kann zunächst einmal ausschließen, dass das Haus unter Denkmalschutz steht, und dir dann zu den besten Maßnahmen für die Sanierung raten. Wichtig ist, dass du laut EnEV innerhalb von zwei Jahren nach Kauf eines Altbaus bestimmte Sanierungsarbeiten durchführen lassen musst. Besonders relevant ist dabei der Austausch von veralteten Heizungsanlagen.

Sonderfall Denkmal

Sollte sich herausstellen, dass du in einem denkmalgeschützten Haus wohnst, bist du bei den Sanierungsmaßnahmen eingeschränkt. Denn eine denkmalgeschützte Fassade darfst du nicht einfach mit Dämmplatten überkleben. Dafür fällt aber die Dämmpflicht laut EnEV weg. Dennoch gibt es einige Sanierungsmaßnahmen für mehr Energieeffizienz, die du auch bei Denkmälern durchführen lassen kannst.

Dazu gehören zum Beispiel die Erneuerungen der Heizung und der Fenster. Insbesondere die Heizkosten in einem Baudenkmal sind oft überdurchschnittlich hoch. Um das Haus wirtschaftlich zu unterhalten, kannst du mit Hilfe der KfW mögliche Maßnahmen identifizieren. Dabei ist vorgeschrieben, dass ein Experte vor Ort ist. Im Gegenzug für die strengen Regeln und begrenzten Möglichkeiten erhältst du vereinfachte Fördervoraussetzungen von der KfW.

Sanierungsmaßnahmen mit KfW-Förderung

Damit die Bundesregierung ihre Klimaziele erreicht, fördert sie die Komplettsanierung von alten Gebäuden sowie verschiedene Einzelmaßnahmen und Maßnahmenpakete, die die Energieeffizienz von neueren Häusern verbessern. Wichtig ist, dass du dich vor Beginn der Bauarbeiten um die Förderung bewirbst. Du bekommst einen Teil der Kosten als Zuschuss geschenkt und erhältst den anderen Teil als günstigen Kredit von der KfW. Auf der Webseite der Bank kannst du sehen, dass unter anderem diese Maßnahmen gefördert werden können:

  • Wärmedämmung von Wänden, Dachflächen und Geschossdecken
  • Erneuerung oder Einbau einer Lüftungsanlage
  • Erneuerung oder Optimierung einer Heizungsanlage
  • Erneuerung von Fenstern und Außentüren
  • Einbau einer Solaranlage

Besonders beliebt sind die Förderungen im Bereich der Dämmung und der Heizung, denn die Kosten für Wärme sind ein wesentlicher Anteil der Energiekosten (und damit auch deiner Nebenkosten). Alternativ kannst du überlegen, eine Komplettsanierung zum KfW-Energieeffizienzhaus durchführen zu lassen. Damit orientiert sich dein Gebäude an der aktuellen Energieeinsparverordnung (EnEV). Für das energieeffiziente Sanieren kannst du aus Paketen von KfW 55 bis KfW 115 wählen. Je kleiner die Zahl, desto geringer der Verbrauch.

Beispiel: Ein KfW 55 Gebäude verbraucht nur 55% der Energie, die ein Neubau laut EnEV in Deutschland verbrauchen darf. Es handelt sich somit um eine große Ersparnis, die du langfristig auch finanziell merken wirst.

Wichtige Informationen rund um die KfW-Förderung für energieeffizientes Sanieren

Je nach gewähltem Maßnahmenpaket erhältst du von der KfW einen Förderkredit von bis zu 100.000 Euro. Bei Einzelmaßnahmen sind es meist 50.000 Euro. Das Darlehen hat eine sehr lange Laufzeit, die du individuell vereinbaren kannst. Für die ersten zehn Jahre ist es möglich, eine Zinsverbilligung zu erhalten. Außerdem sind die ersten fünf Jahre des Kredites tilgungsfrei. Du kannst also die Ersparnisse, die du dank der Sanierungsmaßnahme bemerken wirst, beiseitelegen, um damit den Kredit abzubezahlen.

Je höher die erreichte Energieeffizienz ist, desto höher ist auch der Kredit, den du erhältst. Für ein KfW-Effizienzhaus 55 beispielsweise erhältst du einen großzügigen Zuschuss und einen hohen Kredit, während bei einem Effizienzstandard von 100 oder mehr nur kleinere Förderbeträge vergeben werden. Du kannst je nach Art der Sanierungsarbeiten mit einem Zuschuss zwischen 10 und 30 % rechnen.

Tipps für die Antragsstellung

Damit du gute Chancen auf eine Förderung hast, gilt es, sich so früh wie möglich zu bewerben und einen gründlichen Plan vorzulegen. Lasse dich am besten in der Verbraucherzentrale kostenlos beraten. Auch ein Anruf bei der KfW kann nicht schaden, denn so erhältst du wertvolle Tipps für deinen Förderantrag. Generell gilt, dass ein ausführlicher und korrekt ausgefüllter Antrag gute Chancen auf Bewilligung hat.

Neben der KfW gibt es auch viele andere Möglichkeiten, eine energieeffiziente Sanierungsmaßnahme fördern zu lassen. Suche dafür nach Programmen in deinem Bundesland und in deiner Region. In diesem Artikel (Link) haben wir mehrere Datenbanken für Förderprogramme sowie weitere Hinweise für die Antragsstellung für dich gesammelt. Viel Erfolg!