Die Strompreise steigen stetig an und sind derzeit auf einem Hoch. Aktuell kostet eine Kilowattstunde im Durchschnitt 30,5 Cent. Das schlägt sich natürlich im Geldbeutel nieder, doch dagegen kannst du etwas tun. Es gibt viele Möglichkeiten, um Strom zu sparen im eigenen Haushalt. Bei einer effizienten Energienutzung lassen sich mehrere Hundert Euro pro Jahr einsparen. Damit bleibt nicht nur dein Geldbeutel voller, sondern du tust auch der Umwelt etwas Gutes. In diesem Artikel erhältst du wertvolle Tipps rund um das Thema Strom sparen im Haushalt. Dabei konzentrieren wir uns besonders auf die Küche, denn hier wohnen die größten Stromfresser im Haus.

Ein Fünftel des Stromverbrauchs fällt auf den Kühlschrank

Der Kühlschrank in der Küche surrt munter vor sich hin und verbraucht dabei etwa 17 Prozent des Stroms im Haushalt. Vier wichtige Faktoren bestimmen allerdings, wie viel Strom nun wirklich verbraucht wird:

  • die Energieeffizienzklasse
  • die Größe des Kühlschranks in Relation zur Größe des Haushalts
  • der Stellplatz und die Umgebungstemperatur
  • das richtige Einräumen und die Temperatur des Kühlschranks

Um Strom zu sparen, solltest du im Haushalt darauf achten, dass die Großgeräte eine möglichst gute Energieeffizienzklasse haben. Kühlschränke sind schon seit einiger Zeit mit Labeln versehen, die die Energieeffizienz verdeutlichen – seit Juli 2012 dürfen auch keine Kühlschränke mehr hergestellt werden, die eine Energieeffizienzklasse unter A+ haben. Viele Haushalte besitzen allerdings ein älteres Gerät, das mitunter dreimal mehr Strom verbraucht als ein neuer Kühlschrank. Es ist allerdings nicht immer sinnvoll, den besten, neusten Kühlschrank zu kaufen, da die Anschaffungskosten von großen Kühlschränken sich gerade in kleineren Haushalten nur nach vielen Jahren amortisieren.

Deswegen ist es zum Stromsparen im Haushalt wichtig, dass dein Kühlschrank zu dir passt. Denn alle 100 Liter Volumen steigert sich der Stromverbrauch um 20 Prozent. In einer Single-Wohnung sind 100 Liter Nutzungsvolumen völlig ausreichend, Familien hingegen sollten mit 50 Litern pro Person rechnen.

Auch mit dem neusten, energieeffizientesten Gerät kann noch Strom gespart werden. Dabei kommt es auf die Platzierung sowie die Umgebungstemperatur an. Kühlschränke sind in der Regel dafür ausgelegt, bei Umgebungstemperaturen von 16 bis 32 Grad am effizientesten zu Arbeiten. Deswegen sollten sie – wenn möglich – nicht neben dem Herd platziert werden, denn der Kühlschrank würde dann nur versuchen, sich der Temperatur entsprechend weiter herunter zu kühlen.

Die Temperatur im Kühlschrank selbst sollte bei 7 Grad liegen, das Gefrierfach friert bei -18 Grad am besten und energiesparendsten. Wichtig ist allerdings auch, dass der Kühlschrank richtig eingeräumt ist. Obst und Gemüse etwa halten sich im untersten Fach des Kühlschranks viel länger, in die Mitte gehören Milchprodukte. Achte auch darauf, dass die Lebensmittel die Seiten des Kühlschranks nicht berühren, denn dann kann die Kälte nicht so gut zirkulieren. Hast du einen Kühlschrank mit Gefrierfach oder eine Gefriertruhe, sollte diese einmal im Jahr enteist werden – ein vereistes Gefrierfach führt dazu, dass der Kühlschrank bis zu 20 Prozent mehr Strom verbraucht.

Herd und Ofen: So kannst du Strom sparen

Zuhause kochen ist nicht nur entspannend. Wenn du dein Mittagessen für die Arbeit vorkochst, vermeidest du es außerdem, durch in Plastik verpacktes Convenience Food Müll zu produzieren.

Auch wenn du kochst, kannst du ganz einfach Strom sparen. Ceran- und Induktionsfelder verbrauchen deutlich weniger Strom als ein Herd mit Gusseisenplatte. Diese weiteren Tipps können dir helfen, Strom zu sparen:

  • mit Deckel kochen: Wasser kocht schneller, wenn auf dem Topf ein Deckel ist, der die Hitze einschließt und sie nicht unnötig verfliegen lässt.
  • Wasser im Wasserkocher erhitzen: Es ist energetisch sinnvoller, Teewasser, Kaffeewasser und Nudelwasser im Wasserkocher zu erhitzen. Natürlich sollte der Topf für das Nudelwasser schon mit einem Schluck Wasser auf der erhitzen Herdplatte stehen, denn sonst kühlt das gerade gekochte Wasser nur wieder ab.
  • Vorheizen ist nicht notwendig: Den Ofen vorzuheizen verbraucht viel mehr Energie, als das Essen einfach ein paar Minuten länger im Ofen zu lassen. Es ist auch sinnvoll, den Herd ein paar Minuten vorher auszuschalten und die Restwärme zu nutzen.
  • die richtige Größe wählen: Topf und Pfanne sollten auf die jeweiligen Herdplatten angepasst sein. Ein zu kleiner Topf lässt viel Energie verfliegen, ein zu großer Topf braucht viel Energie, um alles zu erhitzen.
  • Umluft nutzen: Hat dein Ofen eine Umluft-Funktion, solltest du sie zum Backen verwenden. Gegenüber der Ober-/Unterhitze verbraucht der Ofen 40 Prozent weniger Strom.
  • auf einen geraden Boden achten: Hat der Boden von Topf oder Pfanne eine Delle, dann liegt er nicht direkt auf. Dadurch verlängert sich die Garzeit und es wird mehr Strom verbraucht.

Nach dem Kochen spülen: Verbraucht ein Geschirrspüler mehr Energie?

Es hat nicht jeder den Platz, eine Spülmaschine in der Küche zu installieren, das ist klar. Wenn jedoch eine Spülmaschine vorhanden ist, ist es deutlich stromsparender, das Geschirr durch die Maschine spülen zu lassen, statt mühsam per Hand zu spülen.

Auch wenn es überraschend klingt: Ein moderner Geschirrspüler verbraucht weniger Energie, als das Wasser erhitzen zu lassen und es womöglich während des Spülens noch zu wechseln, weil es zu dreckig ist. Wie beim Kühlschrank gilt auch bei der Spülmaschine, dass du auf die Energieeffizienzklasse und die Größe achten solltest. Eine kleine Maschine mit 45 Zentimetern Breite reicht für einen Ein- bis Zwei-Personen-Haushalt völlig aus. Bist du dir unsicher, wie viel Strom du mit einem neuen Gerät sparen kannst und ob es sich lohnt, eine neue Spülmaschine zu kaufen? Dann kannst du mit der enera App gezielt den Stromverbrauch deines Geschirrspülers überwachen und gegenrechnen, wie lohnenswert ein energieeffizienteres Modell ist.

Die meisten neuen Spülmaschinen verfügen über Eco-Spülprogramme, Kurzprogramme und eine Temperatur-Wahl. Geschirr bei 50 Grad statt 60 Grad zu spülen, reduziert den Wasser- und Stromverbrauch des Geräts enorm – aber nur, wenn die Spülmaschine richtig eingeräumt und nicht zu leer ist.

Kleinvieh macht auch Mist: Strom sparen mit Kleingeräten im Haushalt

Elektrokleingeräte stehen in jeder Küche: Kaffeemaschinen wecken uns am Morgen, Wasserkocher befüllen Wärmflaschen und der Toaster ist fast unverzichtbar. Die kleinen Geräte können, wie schon beim Nudelwasser, den Großen helfen, Strom zu sparen.

Das Brötchen von gestern backt auf dem Toaster nämlich mit 50 Prozent weniger Strom auf als im Ofen. Und auch der alteingesessene Eierkocher lohnt sich: Gegenüber einem gekochten Ei vom Herd sparst du hier bis zu 60 Prozent Strom.

Bei der Kaffeemaschine gilt: Der Stand-by-Modus sollte ausgestellt werden. Allgemein verbraucht der Modus viel zu viel Strom, besonders bei kleinen Geräten. Deswegen ist es sinnvoll, mehrere Geräte an eine Steckdosenleiste mit Kippschalter zu schließen und jeden Morgen, wenn du das Haus verlässt, den Schalter einfach umzulegen.

Strom sparen im Haushalt ist in der Küche dank vieler kleiner Tipps also nicht schwer.