Richtig heizen und lüften schont nicht nur den Geldbeutel. Auch die Umwelt, deine Wohnung und Gesundheit profitieren davon. Richtiges Lüften ist eine Grundvoraussetzung für korrektes Heizen, denn wenn du etwa bei gekipptem Fenster heizt, findet nicht nur kein sinnvoller Luftaustausch statt. Auch die Heizungsluft entweicht unmittelbar ins Freie. Durch die Kaltluft von außen wird der Heizung außerdem ein Temperaturabfall suggeriert. Um den auszugleichen, erhöht sie die Heizleistung und damit unmittelbar deine Heizkostenrechnung. Mit diesen Tipps zum richtigen Heizen und Lüften tappst du nicht mehr in diese Verbraucherfalle.

Tipps, wie du richtig lüftest

Für ein angenehmes Raumklima, aber auch zur Vermeidung von Schimmelbildung ist es wichtig, dass du im Sommer und im Winter richtig lüftest:

Im Sommer solltest du nur frühmorgens und spätabends ausgiebig lüften. Diese Methode ist einerseits allergikerfreundlich, andererseits nutzt sie die maximalen Temperaturunterschiede, um einen möglichst schnellen Luftaustausch voranzutreiben. Tagsüber ist es ratsam, im Sommer höchstens zwischendurch kurz stoß zu lüften.

So lüftest du richtig im Winter

Im Winter solltest du über den Tag verteilt mehrmals stoß- und bestenfalls querlüften. Damit beschleunigst du den Luftaustausch. Mach das am besten vier bis sechs Mal täglich für fünf bis zehn Minuten. Je kälter es draußen ist, desto häufiger und kürzer solltest du lüften. Wenn du viel Zuhause bist, lüfte gerne stündlich für drei Minuten.

Lüfte im Winter ausschließlich bei ganz geöffneten Fenstern, niemals bei gekippten. Durch gekippte Fenster ist die Luft im Raum frühestens nach einer Stunde komplett ausgetauscht, durch geöffnete binnen Minuten.

Schalte während des Lüftens die Heizkörper aus. So sparst du Energie und bares Geld. Denn warme Luft wird bei geöffneten Fenstern schneller nach draußen abgeführt. Würdest du die Heizung angeschaltet lassen, würdest du also „nach draußen heizen“. Die Raumtemperatur verändert sich dadurch nicht. Aber dein Energieverbrauch steigt deutlich.

Tipps, wie du richtig heizt

Richtig heizen und lüften bedeutet, dem Winter mit etwas Strategie zu begegnen. Du kannst mehrere Hundert Euro Heizkosten sparen, wenn du die Raumtemperatur in allen Zimmern anpasst und die Grundtemperatur um nur ein Grad senkst.

Entlüftete Heizkörper steigern die Effektivität

Überprüfe zu Beginn der Heizperiode deine Heizkörper. Hat sich darin Luft angesammelt, heizen sie nicht mehr effektiv. Du solltest sie also vorab entlüften.

Die richtige Temperatur in jedem Raum

Heize nach Möglichkeit alle Räume einzeln. Wenn du die Zimmertüren offenlässt, kannst du zwar mehrere Räume gleichzeitig heizen. Da allerdings jeder Raum andere Idealtemperaturen hat, kannst du mit geschlossenen Türen die Temperaturen besser halten. Gelangt etwa die wärmere Raumluft aus dem Bad ins Schlafzimmer, kühlt sie darin ab und kondensiert. An den kühlen Wänden kann das langfristig zu Schimmelbefall führen.

Die ideale Heiztemperatur ist abhängig von der Art und Nutzung jedes Raumes. Im Schlafzimmer solltest du Temperaturen von 16 bis 18 Grad beibehalten. In der Küche heizen Backofen und Herd mit. Dort reichen 17 bis 19 Grad. Im Bad herrscht höhere Luftfeuchtigkeit, darum darfst du dort tagsüber gerne auf circa 22 Grad aufheizen - ebenso im Wohnzimmer.

Der Thermostat hilft, richtig zu heizen

Das Zimmer wird nicht schneller warm, je höher du die Heizung einstellst. Stattdessen überheizt du es, wenn du den Thermostaten zu weit aufdrehst. Die Zahlen am Thermostat stehen für Temperaturabschnitte:

  • Eins = 12 Grad° C
  • Zwei = 16 Grad° C
  • Drei = 20 Grad° C
  • Vier = 24 Grad° C

Im Normalfall benötigst du die höchste Temperaturstufe (fünf) nicht, um wohlig warm durch den Winter zu kommen.

Verringere den Wärmeverlust

Wenn du nachts Rollläden, Jalousien und Vorhänge schließt, entweicht bis zu 20 Prozent weniger Wärme. Schirme die Heizkörper jedoch nicht mit bodenlangen Vorhängen oder gar Möbeln vom restlichen Raum ab. Nur über freie Heizungen kann sich die Wärme gut und schnell im Raum verteilen.

Wenn du nicht in einer modernisierten Wohnung lebst, dämme die Außenwände hinter den Heizkörpern ab. Es gibt Dämmfolien mit Beschichtung, die die Wärme ins Rauminnere reflektieren.

Lass deine Wohnung nie ganz kalt werden

Schalte die Heizung nie komplett aus – auch nicht, wenn du die Wohnung verlässt oder schläfst. Reduziere stattdessen die Heiztemperatur für die Dauer deiner Abwesenheit. Stelle die Badheizung etwa von optimalen 3,5 auf 1. Das neuerliche Aufheizen verbraucht nämlich mehr Energie als das Durchheizen bei gesenkter Temperatur.

Was richtig heizen und lüften miteinander zu tun haben

Einer der häufigsten Fehler beim Heizen ist falsches Lüften. Möglicherweise denkst du, dass offene Fenster im Widerspruch zu energiesparendem Heizen stehen. Tatsächlich begünstigt regelmäßiger und intensiver Luftaustausch die Energieeffizienz beim Heizen. Zwar ist Heizungsluft trocken, sie ist aber auch warm. Und warme Luft nimmt mehr Feuchtigkeit auf als kalte. Feuchtigkeit, die du selbst produzierst:

  • Indem du Zimmerpflanzen aufstellst,
  • heiß duschst und badest
  • deine Spülmaschine benutzt,
  • kochst oder
  • indem du atmest.

Lüftest du nicht, reichert sich die Raumluft im Winter schnell mit dieser Feuchtigkeit an. Das kann Schimmelbildung begünstigen.

Beim Lüften gelangt die warme, feuchte Raumluft nach draußen. Durch den hohen Unterschied zwischen Außen- und Innentemperatur geht das sehr schnell. Aus diesem Grund und auch, weil Einrichtungsgegenstände Wärme speichern, kühlt ein Raum innerhalb der kurzen Lüftungsphase nie vollständig aus. Richtiges Lüften ist für richtiges Heizen unerlässlich, wenn du Energie und Geld sparen möchtest.