Wenn es um das Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit geht, ist auch immer wieder die Rede vom ökologischen Fußabdruck. Doch was genau versteckt sich hinter diesem Begriff? Im Grunde ist es ganz einfach: Dein ökologischer Fußabdruck ist die Fläche, die umgerechnet benötigt wird, um deinen Lebensstil und deinen Lebensstandard zu ermöglichen. Dabei kommt es zum Beispiel darauf an, wie viel CO2 du produzierst und wie viele Bäume gebraucht werden, um diese Menge zu kompensieren.

Es geht jedoch nicht nur um den reinen CO2-Verbrauch, sondern um die Gesamtmenge aller natürlichen Ressourcen und Rohstoffe. So wird zum Beispiel auch ermittelt, wie viel Fläche für die Produktion von Kleidung und Nahrung oder für die Müllentsorgung eines Menschen benötigt wird. Der Fußabdruck wird dann in Verhältnis zur Gesamtfläche des Landes oder der Erde gestellt. So wird ersichtlich, ob der individuelle Lebensstil nachhaltig und ressourcenschonend ist oder ob du mehr Fläche beanspruchst als eigentlich für dich zur Verfügung steht.

Wie lässt sich mein ökologischer Fußabdruck berechnen?

Doch woher weißt du, wie groß dein ökologischer Fußabdruck ist? Bei der Berechnung dieses komplexen Nachhaltigkeitsindikators werden alle Lebensbereiche miteinbezogen. Dazu gehören:

  • Mobilität (Durchschnitt in Deutschland: 22 Prozent)
  • Ernährung (Durchschnitt in Deutschland: 35 Prozent)
  • Freizeitgestaltung und Konsumverhalten (Durchschnitt in Deutschland: 18 Prozent)
  • Wohnen (Durchschnitt in Deutschland: 25 Prozent)

Bei in Deutschland lebenden Menschen wird im Durchschnitt mehr als ein Drittel des ökologischen Fußabdrucks für Ernährung benötigt. Die Berechnung ist relativ komplex, daher gibt es online zahlreiche Rechner, die mit einfachen Fragen deinen Lebensstandard abfragen und so deinen individuellen ökologischen Fußabdruck ermitteln. Das Ergebnis wird in gha (Globale Hektar) angegeben, was für einen durchschnittlich produktiven Standardhektar Fläche steht. Denn schließlich sind beispielsweise Wüsten oder bebaute Flächen weniger biologisch nutzbar als ein dicht bepflanzter Wald.

So kannst du deinen ökologischen Fußabdruck verkleinern

Der durchschnittliche Deutsche hat einen ökologischen Fußabdruck von etwa 4,3 bis 4,9 gha. Wenn jeder Mensch auf der Erde so leben würde, würden 2,6 Planeten gebraucht werden. Und selbst der weltweite Durchschnitt liegt bei circa 2,8 gha. Angemessen und den Ressourcen entsprechend wäre lediglich ein Wert von 1,7 gha. Es ist also ein sinnvolles Ziel, seinen individuellen ökologischen Fußabdruck zu verkleinern – denn das geht ganz einfach.

In jedem der vier großen Bereiche kannst du ohne großen Aufwand etwas dafür tun, dass du weniger Ressourcen verbrauchst und damit weniger Platz auf der Erde für dich in Anspruch nehmen musst.

Teilbereich Mobilität

Öffentliche Verkehrsmittel und Fahrrad statt des eigenen PKW – dass das gut für die Umwelt und damit für deinen ökologischen Fußabdruck ist, ist klar. Jedoch hat nicht jeder die Möglichkeit, den eigenen Arbeitsplatz auf diese Art und Weise zu erreichen. Wer schlecht an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden und deshalb auf ein eigenes Auto angewiesen ist, kann jedoch zumindest überlegen, Park + Ride-Angebote anzunehmen, um das Auto für einen Teil der Strecke stehen zu lassen.

Und auch Flugreisen haben natürlich eine große Auswirkung auf die individuelle Ökobilanz. Wer es nicht eilig hat, sollte auf kürzeren und mittleren Strecken auf den Zug umsteigen. Für die Strecke von Berlin nach Köln fallen bei einem Flug zum Beispiel knapp 300 Kilo CO2 für Hin- und Rückreise pro Person an. Die gleiche Reise mit dem ICE fällt lediglich mit knapp 28 Kilo CO2 zu Buche und führt daher zu einem geringeren Flächenbedarf zum Abbau.

Teilbereich Ernährung

Unsere Ernährung wirkt sich ebenfalls auf den Ressourcenbedarf aus. Weidefläche für Tiere, Felder für den Anbau von Futtermitteln, die Entsorgung von Speiseresten und Transporte von Obst und Gemüse per LKW, Schiff oder Flugzeug sind nur einige Faktoren, die hierbei eine Rolle spielen. Wenn du dich im Bereich Ernährung ressourcenschonender verhalten möchtest, solltest du folgende Tipps zur Gewohnheit machen:

  • Konsum von Fleisch, Fisch und tierischen Produkten reduzieren oder ganz einstellen
  • Obst und Gemüse aus der Region kaufen
  • Obst und Gemüse saisonal einkaufen
  • Auf Bio-Produkte zurückgreifen
  • Intelligent einkaufen, sodass wenig Nahrungsmittel weggeworfen werden müssen

Teilbereich Konsum

Nicht nur Reisen und Essen, auch der Rest unseres Konsumverhaltens benötigt zahlreiche Ressourcen. Für Kleidung müssen Naturfasern angebaut oder Kunstfasern produziert werden, für neue Möbel müssen Bäume gefällt werden, bei Schmuck fallen vor allem echte Perlen und Diamanten ins Gewicht. Auch Freizeitaktivitäten wie Kino oder der Besuch im Fußballstadion benötigen Unmengen an biologischen Ressourcen, auch wenn es dir auf den ersten Blick nicht so vorkommt.

Kompletter Verzicht wäre das Beste für die Natur, ist aber natürlich keine realistische Lösung. Wer aber zum Beispiel auf Second-Hand-Kleidung und -Möbel zurückgreift, sich bei jedem Kauf fragt, ob das Produkt wirklich benötigt wird oder ob es nicht vielleicht eine umweltfreundlichere Alternative gibt (beispielsweise aus Recyclingmaterial oder mit weniger Verpackung) und zumindest seinen produzierten Müll korrekt trennt, der macht bereits vieles richtig auf dem Weg zu einem kleineren ökologischen Fußabdruck.

Teilbereich Wohnen

Wer eine große Wohnfläche für sich in Anspruch nimmt, lässt seinen ökologischen Fußabdruck ohne Weiteres in die Höhe schnellen. Schließlich muss diese Fläche auch beheizt und mit Strom versorgt werden. Eine Wohnung, die im Winter auf kuschelige 25 Grad geheizt wird, ist vielleicht gemütlich – sie ist aber auch ein absolutes No-Go für deine Ökobilanz. Schon ein Grad weniger verringert den Energieverbrauch für das Heizen um 6 Prozent - bei 1.000 Liter Heizölverbrauch entspricht das 180 Kilo CO2.

Neben dem Heizen sind vor allem die Vielzahl an Elektrogeräten, die heute im modernen Haushalt dazugehören, potenzielle Nachhaltigkeitsgefährder. Der alte Kühlschrank, die Hi-Fi-Anlage von den Eltern oder Computer und Co., die permanent auf Stand-by laufen, brauchen unnötig viel Strom. Gerade wenn der eigene Stromanbieter (noch) nicht komplett erneuerbare Energien für die Stromversorgung nutzt, gibt es hier großes Potenzial, durch Stromsparen etwas für die Nachhaltigkeit zu tun und somit den ökologischen Fußabdruck positiv zu beeinflussen.

Ressourcen sparen mit intelligenten Systemen

Stromsparen im Alltag ist nicht immer einfach – vor allem, weil du oft nicht weißt, wie viel Strom du überhaupt verbrauchst und welche Geräte in deinem Haushalt heimliche Stromfresser sind. Und schließlich wäre es wenig nachhaltig, Geräte auf Verdacht auszutauschen, um dann festzustellen, dass der Stromfresser ein ganz anderer ist. Um diesem Problem entgegenzukommen, gibt es intelligente Messsysteme, die dir deinen Stromverbrauch in Echtzeit anzeigen.

Das Kommunikationsmodul SAM von enera wird mit deinem digitalen Stromzähler verbunden und zeigt dir per WLAN deinen Stromverbrauch auf dein Handy an. In der passenden App kannst du die Werte einzelner Tage oder Monate vergleichen. So wird zum Beispiel schnell deutlich, wie viel Energie der Trockner am Waschtag, der auf Stand-by laufende Fernseher oder die veraltete Stereoanlage bei der Party wirklich verbrauchen.