Mobilität ist ein Thema, das jeden betrifft. Grob gesagt beschreibt Mobilität, auf welche Arten wir uns bewegen können und wollen. Das Thema Verkehr ist daher Teil der Mobilität. Zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit dem Auto oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie du deine täglichen Wege oder weitere Strecken zurücklegen kannst.

Im Rahmen der Nachhaltigkeitsziele der Bundesregierung und rund um das Thema Klimaschutz generell fällt immer wieder das Stichwort „nachhaltige Mobilität“. Denn die Art und Weise, wie wir uns fortbewegen, hat enormen Einfluss auf Klima und Umwelt. Um hier ökologisch korrekt handeln zu können, musst du die verschiedenen Arten der nachhaltigen Mobilität und ihre Vorteile kennen.

Was ist nachhaltige Mobilität?

Nachhaltige Mobilität hat verschiedene Ziele. Einerseits geht es um die effizientere Nutzung von Transportmitteln. Das betrifft vor allem den motorisierten Individualverkehr – also Fahrten im Auto. Die Reduzierung des klassischen Autoverkehrs ist einer der Grundsteine, wenn es um nachhaltige Mobilität geht – gut 80 Prozent des Personenverkehrs fallen auf den motorisierten Individualverkehr zurück.

Andererseits werden im Rahmen des Konzepts Wege gesucht, um Emissionen zu verringern und einen geringeren Ressourcenverbrauch zu erreichen. Hier werden also neue Möglichkeiten gesucht, um unsere Mobilität zu sichern und gleichzeitig der Umwelt weniger bis keinen Schaden zuzufügen.

Welche Arten von nachhaltiger Mobilität gibt es?

Je nachdem, welches Ziel im Fokus steht, kannst du auf verschiedene Mobilitätskonzepte zurückgreifen, die auf ihre Art jeweils nachhaltig sind. So ist die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln immer eine gute Alternative zur Fahrt mit dem eigenen Auto. So werden existierende Mittel besser genutzt.

Ein anderer Ansatz ist die Wahl alternativer Antriebe und neuer Technologien. Hier sind zurzeit vor allem Autos mit Elektromotor oder Wasserstoffantrieb im Trend. Sie produzieren keine umwelt- und gesundheitsschädlichen Abgase und sind damit nachhaltige Alternativen zu konventionellen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Aber auch die Fahrt mit dem Fahrrad gehört zurnachhaltigen Mobilität dazu.

Warum ist eine nachhaltige Mobilität wichtig?

Mobilität ist in unserer Gesellschaft ein hohes Gut. Allein die vielen Pendler, die jeden Tag viele Kilometer zu ihrem Arbeitsplatz zurücklegen müssen, brauchen nachhaltige Lösungen – denn diese Wege können nicht einfach vermieden werden. Eine nachhaltige, gut funktionierende Struktur für Mobilität ist nicht nur elementar, um wertvolle Ressourcen einzusparen und Umweltverschmutzung durch Abgase zu vermeiden.

Gerade in Zeiten von Wohnungsnot und hohen Mieten in Ballungsgebieten ist es wichtig, dass Menschen leicht und umweltverträglich von A nach B kommen und somit auch Wohnorte außerhalb von Großstädten attraktiv werden. Das erhöht die Lebensqualität, stärkt abgelegene Regionen und sorgt für ein allgemein entspannteres Zusammenleben. Und nicht nur der Einzelpersonenverkehr, auch der Transport von Gütern muss gesichert werden – und das am besten so nachhaltig wie möglich.

Gute Argumente für nachhaltige Mobilität

  • Klimaschutz: 20 Prozent der Treibhausgase entstehen durch den Verkehr. Um diese klimaschädliche Menge zu reduzieren, müssen nachhaltige Mobilitätskonzepte geschaffen werden.
  • Luftverschmutzung: Nicht erst seit den Dieselskandalen sind die Abgase, die durch den Straßenverkehr entstehen, als Gesundheitsrisiko bekannt. Und auch Schiffe produzieren große Mengen an schädlichen Emissionen.
  • Lärmschutz: Durch die steigende Verkehrsbelastung wird auch der Lärmpegel für die Anwohner immer größer. Der gesundheitsgefährdende Lärm kann durch eine Verlagerung auf die Schienen und die Förderung der leisen E-Autos minimiert werden.
  • Lebensqualität: Generell leidet die Lebensqualität durch den starken Verkehr besonders in Ballungsgebieten und (Groß)Städten. Für eine lebenswerte Stadt muss der Autoverkehr verringert werden.
  • Schutz von Naturräumen: Weniger Individualverkehr bedeutet einen geringeren Bedarf an Straßen und Parkplätzen. So können Grünflächen erhalten bleiben, die die Luft- und Lebensqualität verbessern.

Welche Probleme gibt es momentan noch?

Die nachhaltige Mobilität steht erst am Anfang. Im öffentlichen Nahverkehr wird mit alternativen Antrieben wie Elektromotoren oder wasserstoffbetriebenen Modellen experimentiert, um die effizientesten Lösungen zu finden. Elektroautos erobern langsam immer mehr Anteile auf den Straßen, sind jedoch noch überdurchschnittlich teuer in der Anschaffung und begrenzt in ihrer Laufzeit. Auch die für den Bau der Batterien für die E-Mobilität benötigten Rohstoffe könnten langfristig zum Problem werden.

Wissenschaftler forschen an immer neuen Antriebsmöglichkeiten, um die emissionsfreie Mobilität noch nachhaltiger, effizienter und vielfältiger zu gestalten. Zudem müssen die zuständigen Stellen dafür sorgen, dass ausreichend Ladestationen vorhanden sind. Im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs sind Investitionen nötig, um ihn so attraktiv zu gestalten, dass er zur echten Alternative zum eigenen Auto wird.

Nachhaltige Mobilität im Alltag

Du musst dir natürlich nicht sofort ein Elektro- oder Wasserstoffauto kaufen, wenn du dich im Alltag nachhaltiger fortbewegen willst. Bereits kleine Änderungen können für deine eigene Ökobilanz Großes bewirken. Wenn du deinen Arbeitsweg nicht mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen kannst, werde kreativ: Bilde zum Beispiel Fahrgemeinschaften mit Kollegen, die in deiner Nähe oder auf dem Weg wohnen.

Nutze dein Fahrrad zum Einkaufen oder frage deinen Nachbarn, ob du ihm etwas aus dem Supermarkt mitbringen kannst. Jeder Meter, der nicht mit dem Auto zurückgelegt wird, ist ein Schritt in Richtung nachhaltige Mobilität. Wenn du nur selten ein Auto brauchst, greife auf Carsharing zurück und verkaufe deinen Wagen.

Nachhaltig und mobil im Urlaub – geht das?

Gerade für den Urlaub spielt Mobilität eine große Rolle. Denn meistens geht es darum, seine gewohnte Umgebung zu verlassen und sich an einen anderen Ort zu begeben. Doch Flüge und Kreuzfahrten sind besonders schlecht für das Klima und vergrößern deinen ökologischen Fußabdruck enorm. Aber du musst nicht gleich komplett auf Urlaub verzichten, wenn du dich nachhaltig fortbewegen willst.

Wie wäre es zum Beispiel mit einem Urlaubsziel, das du mit dem Zug erreichen kannst? Hierbei wird wesentlich weniger CO2 freigesetzt. Europaweit erreichst du viele Urlaubsziele mit der Bahn. Falls du doch eine Flugreise bevorzugst, kannst du einen Klimaausgleich zahlen, der in Projekte wie das Pflanzen von Bäumen investiert wird. Am Urlaubsort selbst kannst du auf einen Mietwagen verzichten und die Umgebung mit Bus und Bahnen oder zu Fuß entdecken – das ist nicht nur nachhaltig, sondern auch spannend.