Smart Home ist zwar kein neues Phänomen, aber mittlerweile zieht es in immer mehr Haushalte ein. Es bedeutet, dass verschiedene elektronische Geräte in deinem Haus miteinander vernetzt sind und kommunizieren. So reagieren beispielsweise Thermostate oder Lampen auf die Messwerte von Bewegungsmeldern, Heizungen passen sich den Außentemperaturen an oder mit dem Smartphone lassen sich Licht, Waschmaschine und Rollläden steuern. Die verschiedenen Funktionen sollen die Lebensqualität, den Komfort und die Sicherheit steigern. Aber wie nachhaltig ist Smart Home überhaupt?

Smart Home in der Praxis

Was du für Smart Home benötigst, hängt davon ab, wofür du es nutzen möchtest. In der Regel benötigst du Folgendes: Aktoren (zum Beispiel Heizkörperregler oder Jalousien), Endgeräte (wie Smartphones, Tablets und Lichtschalter), eine zentrale Steuerung, das Gateway, und eine Vernetzung, um das Endgerät mit dem Gateway zu verbinden. Daneben sind auch Sensoren erforderlich, die beispielsweise Bewegungen, die Raumtemperatur oder geöffnete Fenster erfassen.

In Sachen Technik gibt es fast nichts, was du nicht mit Smart Home umsetzen kannst. So lassen sich immer mehr smarte Geräte in den Haushalt integrieren: Kaffeemaschinen, die zu einer bestimmten Uhrzeit von allein den Kaffee kochen, oder Staubsauger-Roboter, die selbstständig die Wohnung saugen, sind nur zwei Beispiele. Es gibt auch Kühlschränke, die dir eine Einkaufsliste auf dein Smartphone schicken und dich über den Ablauf des Haltbarkeitsdatums von Lebensmitteln informieren. Dadurch kann der Lebensmittelverschwendung entgegengewirkt werden, was die Umwelt schont.

Kosten senken mit Smart Home

Heizkosten lassen sich sparen, wenn du ein Smart-Home-Heizthermostat verwendest. Es gibt Varianten, die sich automatisch an- und abschalten, und welche, die du beispielsweise per App ganz einfach von unterwegs steuerst. Statt die Heizung unkontrolliert laufen zu lassen, kannst du gezielt heizen, ohne Geld und Energie zu verschwenden. So kannst du deine Heizkörper auf dem Heimweg von der Arbeit einschalten und kommst in eine gemütlich aufgewärmte Wohnung. Es ist auch möglich, die Heizung mit Smart Home so zu programmieren, dass sie sich bei geöffneten Fenstern oder beim Verlassen der Wohnung automatisch abschaltet.

Während einige Smart-Home-Anbieter eine Einsparung von bis zu 30 Prozent versprechen, sind es im Heizungsbereich laut Verbraucherzentrale im Schnitt acht Prozent im Jahr. Laut einer Studie des BUNDs steigt jedoch der Stromverbrauch in die Höhe, aufgrund von Cloud- sowie Streaming-Diensten, der permanenten Internetverbindung, Standby-Betrieb und Sprachassistenten. Wenn die Technologie über das WLAN Netz betrieben wird, ist der Energieverbrauch höher, da der Router durchgehend angeschaltet sein muss. Eine Bluetooth-Verbindung spart zwar Energie, aber dafür ist die Reichweite begrenzt. Die Höhe der Einsparung lässt sich also nicht pauschal benennen. Schließlich spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Dazu gehören das eigene Nutzungsverhalten, die Ausstattung, die Bausubstanz und die Größe des Gebäudes.

Was sind die Nachteile von Smart Home?

Your Content Goes HereSmart Home kann auch einige Nachteile mit sich bringen. Wenn du zum Beispiel ein geschlossenes System verwendest, kannst du in der Regel nur die Technologie eines einzigen Anbieters nutzen. Bei offenen Systemen sieht das zwar anders aus, aber es ist möglich, dass du verschiedene Apps installieren musst, weil ein Gerät eines Herstellers nicht kompatibel ist.

Ein Manko kann auch die Sicherheit sein, da es derzeit keine allgemeingültigen Sicherheitsstandards für Smart Home gibt. Klar, eine smarte Kaffeemaschine wird dir vermutlich keine großen Sorgen bereiten, aber wenn du zum Beispiel per WLAN und/oder App deine Abwesenheiten erfasst, um deine Heizung, Rollläden oder Lichter zu steuern, kann das unter Umständen von technikversierten Verbrechern ausspioniert werden.

Nachhaltigkeit von Smart Home hängt auch von den Geräten ab

Wenn es darum geht, wie nachhaltig Smart Home ist, sind mehrere Faktoren entscheidend. Die Technik entwickelt sich schnell weiter und mit ihr natürlich die Produkte. Was heute auf dem neuesten Stand ist, kann morgen schon überholt sein. Zwar funktioniert dann beispielsweise ein altes Smartphone noch, aber das neueste Softwareupdate kann nicht mehr installiert werden. Unter Umständen beeinträchtigt das die Kompatibilität deiner Geräte. Natürlich kannst du Smart Home auch ohne Smartphones oder Tablets nutzen, um Thermostate oder Lichtschalter zu bedienen.

Bei der Frage, wie nachhaltig Smart Home ist, spielen individuelle Umstände eine große Rolle. Wenn du alle elektronischen Geräte deines Haushalts entsorgst, obwohl sie noch funktionstüchtig sind, um smarte Geräte einzusetzen, ist das sicher nicht sehr nachhaltig. Eine Schritt-für-Schritt-Umstellung ist hier die ressourcenschonende Variante: Ist deine Waschmaschine irreparabel defekt, kannst du sie durch eine smarte Waschmaschine ersetzen.

Generell sorgen Smart Home Technologien dafür, dass wir unseren Energieverbrauch sparsamer gestalten. Sobald wir Schwarz auf Weiß verfolgen können, wie lange die einzelnen Geräte laufen und wie viel Strom sie dabei fressen, bemühen wir uns, aktiv Strom zu sparen. Nicht zuletzt profitiert davon unser Geldbeutel!

Stromkosten senken durch smarte Stromzähler

Die Installation des Smart Home beginnt in der Regel mit einzelnen Geräten. Die meisten Benutzer rüsten ihr Zuhause erst nach und nach weiter auf, um letztendlich das Maximum aus dem Smart Home System zu holen. Ein unkomplizierter Einstieg ist der Einbau eines digitalen Stromzählers. Verknüpft mit einem smarten Kommunikationsmodul sendet er deine Stromverbrauchsdaten direkt in die enera-App auf dein Smartphone.

Der Ansporn, Strom zu sparen, steigt durch die täglichen Auswertungen. Schaffst du es, in dieser Woche weniger Strom zu verbrauchen als in der letzten? Ein geringerer Stromverbrauch schont nicht nur deinen Geldbeutel: Ganz nebenbei verkleinerst du so deinen ökologischen Fußabdruck. Wie nachhaltig Smart Home ist, hängt also ganz von deiner Nutzung ab.