Ab 2020 soll der Grenzwert für den CO2-Verbrauch von Autos in Deutschland bei 95 Gramm pro Kilometer für Neuwagen liegen. Derzeit stößt noch beinahe jedes Auto deutlich mehr Schadstoffe aus, die zulasten der Umwelt gehen. Auf dem persönlichen Level ist nur das Fliegen noch schädlicher als das Autofahren. Es gilt, sich bewusst mit dem Thema CO2 auseinander zu setzen, denn schließlich haben die Treibhausgase gesundheitliche Folgen für uns alle.

In diesem Artikel erfährst du, wie du den CO2-Verbrauch deines Autos berechnen kannst. Dazu brauchst du den Verbrauchswert für das genaue Modell, den du mit wenigen Klicks online finden kannst. Außerdem verraten wir dir, wie du in Zukunft CO2 beim Autofahren sparen kannst und welche Alternativen es gibt. Das heißt nicht, dass du nicht mehr Auto fahren sollst. Aber schon mit wenigen Tricks kannst du viel CO2 (und Geld) einsparen.

Wie lässt sich der CO2-Verbrauch einfach berechnen?

Es gibt zwei Faustformeln für den Verbrauch von CO2. Eine bezieht sich auf Benziner, die andere auf Diesel. Bei Diesel kommen höhere Werte heraus, da dieser Treibstoff mehr Energie verbraucht als Benzin. Für die Berechnung brauchst du unter anderem den Verbrauchswert deines Autos, der angibt, wie viel Liter Treibstoff das Auto pro Kilometer verbraucht.

Falls du diese Zahl nicht kennst, findest du ihn in der Regel im Bordcomputer deines Autos. Besitzt dein Fahrzeug keinen, stellst du deinen Tageskilometerzähler nach dem Volltanken auf null. Wenn du das nächste Mal tankst, notierst du dir getankte Menge sowie die gefahrenen Kilometer seit dem letzten Tankstopp. Mit folgender Dreisatzformel kannst du dann den verbrauchten Treibstoff für 100 Kilometer errechnen:

Menge x 100 ÷ Distanz

Anschließend kannst du eine der folgenden Formeln anwenden, um den CO2-Verbrauch festzustellen.

Formel für Benzin-Autos:

24 x Verbrauchswert pro 100 Kilometer

Formel für Diesel-Autos:

27 x Verbrauchswert pro 100 Kilometer

Genau genommen lauten die Zahlen 23,8 und 26,5, aber wir haben der Einfachheit halber ein bisschen aufgerundet. Wenn dein Benzin-Auto zum Beispiel acht Liter auf 100 Kilometerverbraucht, rechnest du 8 x 24 = 192 Gramm CO2 pro Kilometer. Wenn dein Diesel-Auto sechs Liter auf 100 Kilometern verbraucht, wäre das Ergebnis 162 Gramm CO2 pro Kilometer. Weißt du, wie viele Kilometer du auf deiner letzten Strecke zurückgelegt hast, kannst du dir genau ausrechnen, wie viel CO2 du verbraucht hast.

Übrigens: Der Mittelwert für einen durchschnittlichen PKW liegt bei 150 Gramm CO2 pro Kilometer, während es bei einem Flugzeug 380 Gramm pro Kilometer pro Person (!) sind.

Was verbraucht mehr CO2, Diesel oder Benzin?

Lange Zeit gab es den Glauben, dass Diesel weniger CO2 ausstößt als Benzin. Inzwischen steht aber fest, dass bei einem verbrauchten Liter Benzin 2.320 Gramm CO2 in die Atmosphäre gelangen. Bei Diesel sind es ganze 2.650 Gramm CO2, also mehr als bei Benzin. Außerdem verbrennt ein Dieselmotor den Treibstoff zwar effektiver, ist aber meist auch deutlich größer und schwerer. Daher geht der Trend wieder zum Benziner.

In der Politik gibt es Forderungen, diesen Unterschied bei den Kraftstoffen auch preislich sichtbar zu machen. Denn derzeit kostet ein Liter Benzin deutlich mehr als ein Liter Diesel. Dabei wäre es logischer, Diesel teurer zu machen, um die verursachten Treibhausgasemissionen finanziell abzustrafen. Jedoch ist die Auto- und Kraftstofflobby sehr stark. Außerdem ist absehbar, dass wir noch für längere Zeit auf Kraftstoffe angewiesen sind, da Elektroautos noch nicht massenfähig sind.

Welche anderen Kraftstoffe gibt es?

Neben Benzin und Diesel gibt es auch andere Kraftstoffe, wobei wichtig ist, dass diese mit deinem Automotor kompatibel sind. Zum Beispiel gibt es an zahlreichen Tankstellen LPG (Liquified Petrol Gas), das aus Erdgas besteht. Es verursacht etwa 25 Prozent weniger CO2 und enthält kaum andere Schadstoffe. Denn in den genannten CO2-Rechnungen ist noch gar nicht berücksichtigt, dass Benzin und Diesel auch andere Schadstoffe ausstoßen, die schlecht für die Umwelt sind.

Alternativ kannst du es mit Biokraftstoffen versuchen. Diese werden aus Biomasse wie Raps, Weizen und Palmöl gewonnen. Sie verursachen zwar deutlich weniger CO2 als Gas und die klassischen Treibstoffe, haben allerdings andere negative Folgen. Dazu gehört die Förderung von Monokulturen, aber auch die Abholzung des Regenwaldes und die Verknappung von Lebensmitteln.

Darüber hinaus gibt es Hybridautos, die mit einer Kombination aus Biomasse und Sprit oder Sprit und Elektrizität funktionieren. Jedoch gilt es zu bedenken, dass auch bei der Stromerzeugung CO2-Emissionen entstehen.

Wie kann ich CO2 beim Autofahren einsparen?

Anstatt aber direkt auf das Autofahren zu verzichten, gibt es die Möglichkeit, zunächst einmal dein Fahrverhalten zu verändern. Denn dabei ist es je nach Maßnahme möglich, bis zu 30 Prozent des CO2-Ausstoßes einzusparen und außerdem weniger Kraftstoff zu verbrauchen. Wenn du noch dazu das Auto so oft wie möglich stehenlässt und alternative Verkehrsmittel wählst, bist du auf dem richtigen Weg. Die folgenden Tipps für einen verringerten CO2-Ausstoß kannst du direkt umsetzen:

  • Mit geringen Drehzahlen fahren
  • Beim Anfahren zügig beschleunigen und so schnell wie möglich hochschalten
  • Nach Möglichkeit mit konstantem Tempo fahren
  • Empfohlene Höchstgeschwindigkeit auf Landstraßen: 80 km/h
  • Empfohlene Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn: 120 km/h
  • Den Motor bei längerem Halt ausschalten
  • Stromfresser wie die Klimaanlage nach Möglichkeit ausschalten

Besonders wichtig ist darüber hinaus, dass du dir schon beim Autokaufen erklären lässt, wie der CO2-Verbrauch aussieht. Entscheide dich für ein Modell mit geringem Spritverbrauch und möglichst niedrigem CO2-Ausstoß, um gleich zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Frage dafür nicht nur den Autoverkäufer, sondern schau auch online nach entsprechenden Tests und Werten. Relevant ist zudem, dass du durch den Kauf eines energieeffizienten Fahrzeugs Steuervorteile bei der Kfz-Steuer erhältst.

Was ist die Alternative zum CO2 verbrauchenden Auto?

Letztendlich verbraucht ein Auto aber immer Energie und produziert CO2 – nicht zuletzt in seiner Herstellung. Darüber hinaus hat das Autofahren weitere negative Einflüsse auf die Umwelt, wie zum Beispiel die Schadstoffe, die bei der Produktion entstehen, oder die zunehmende Asphaltierung von natürlichen Räumen. Wenn du also wirklich viel CO2 einsparen möchtest, solltest du auf das Autofahren verzichten. Kurze Wege kannst du zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen.

In den größeren deutschen Städten ist der ÖPNV (Öffentlicher Personennahverkehr) hervorragend ausgebaut oder es gibt andere Formen wie E-Scooter und Bikesharing. Du brauchst kaum mehr Zeit als mit dem Auto – je nach Verkehr sogar weniger – und kannst dich unterwegs entspannen. In immer mehr Städten gehörst du sogar zu den „coolen Kollegen“, wenn du auf dein Auto verzichtest. Berlin und Hamburg sind bei dieser Mentalität Vorreiter. Und für größere Einkäufe kannst du Carsharing oder ein Lastenfahrrad nutzen!