Erneuerbare Energien werden aus nachhaltigen, also wieder nachwachsenden, Energiequellen gewonnen. Dazu gehören zum Beispiel Wasserkraft, Sonnenenergie, Windenergie, Biomasse und Erdwärme. Inzwischen ist es möglich, aus all diesen Ressourcen Strom und Wärme zu generieren. So können wir den massiven Treibhausgasausstoß reduzieren, endliche Energiequellen wie Kohle meiden und somit den Klimawandel im Zaum halten.

Deutschland ist ein Vorreiter im Bereich der Erneuerbaren Energien. Etwa 38% des erzeugten Stroms kam im Jahr 2018 bereits aus nachwachsenden Quellen. Bis zum Jahr 2025 sollen es bis zu 45% werden. Die Wärmeversorgung sieht noch nicht ganz so grün aus. Bis zum Jahr 2020 sollen 14% der Wärme für Heizung und Warmwasser aus Erneuerbaren Energien kommen. Besonders wichtige Quellen für grüne Energie sind Wind und Sonne. Auch Biomasse und Wasserkraft leisten hierzulande einen wichtigen Beitrag.

Was ist Sonnenenergie?

Die Solarenergie gehört zu den bekanntesten Erneuerbaren Energien. Mithilfe von Solarpanels ist es möglich, die Sonneneinstrahlung in Strom und Wärme umzuwandeln. Sicherlich siehst du die Halbleiter aus Silizium immer häufiger auf Hausdächern, auf Straßenlaternen oder an Parkautomaten. Insgesamt gehört die Solarenergie zu den günstigeren Methoden, aus erneuerbaren Ressourcen Energie herzustellen.

Das Problem besteht darin, diese Energie auch zu speichern. Bisher funktionieren die Solarpanels nämlich nur dann richtig gut, wenn die Sonne scheint oder nur ein dünnes Wolkenband vorhanden ist. Bei schlechtem Wetter gibt es keinen Strom aus der Sonne, weshalb es nötig ist, auf andere Quellen zurückzugreifen. Bei gutem Wetter können wir die erzeugte Energie gar nicht schnell genug verbrauchen. Die Wissenschaft arbeitet daran, hier bessere Lösungen zu finden.

Was ist Windenergie?

Vor allem auf dem Land sowie in den Meeren im Norden ist Windenergie in Deutschland weit verbreitet. Die Windparks mit ihren eindrucksvollen Windmühlen gewinnen Strom aus der Kraft des Windes. Die erzeugte Energie kommt aus dem Auftrieb, den der Wind erzeugt, wenn er an den mächtigen Rotorblättern vorbeiweht. Etwa 18,6% des deutschen Stromverbrauchs besteht inzwischen aus Windkraft.

Der Nachteil an dieser Variante besteht darin, dass bei Flaute kein Strom erzeugt wird. Außerdem beschweren sich viele Dorfbewohner über die großen Windparks, die nah an Siedlungen stehen und zum Teil verhältnismäßig laut sind. Zugleich unterstützt der Staat den Bau neuer Windkraftanlagen und vergütet zum Beispiel die Bauern, die dafür Fläche zur Verfügung stellen, großzügig.

Was ist Wasserkraft?

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Die Wasserkraft, die schon vor Jahrtausenden zur Energiegewinnung genutzt wurde, spielt im deutschen Energiemix eine geringere Rolle. In anderen Ländern ist es dank großer Dämme und rauschender Flüsse möglich, hier mehr Energie zu erzeugen. Aber auch in Deutschland gibt es einige Dämme sowie andere Technologien, die es möglich machen, aus der Kraft des Wassers Strom herzustellen.

Was ist Erdwärme?

Erdwärme ist auch als Geothermie bekannt. Hier geht es darum, die natürliche Wärme im Erdinneren zu gewinnen und in Energie umzuwandeln. Verschiedene Bohrungen, etwa in oberflächennahen 400 Metern, ermöglichen es, durch eine Wärmepumpe Strom zu erzeugen. In tieferen Erdschichten hilft die Wärme dabei, heißes Wasser und Wasserdampf zur Stromerzeugen zu gewinnen. Darüber hinaus ist Erdgas für Fahrzeuge eine wichtige Ressource.

Was ist Bioenergie?

Neben Sonnen- und Windenergie kommt in Deutschland auch viel Bioenergie zum Einsatz. Diese besteht aus sogenannter Biomasse, die nachwächst oder sich immer wieder neu produziert, wie zum Beispiel Pflanzen, Holz, tierische Abfälle und Gas. In Biomasse-Anlagen ist es möglich, Wärme, Strom und sogar Kraftstoffe aus den natürlichen Rohstoffen herzustellen. In Deutschland ist das beim Heizen besonders wichtig.

Jedoch sollte dir bewusst sein, dass Kraftstoffe und Energie aus Biomasse ihre Schattenseiten haben. Denn für den Anbau von Soja oder von Mais für die Verbrennung in der Anlage werden viele Flächen besetzt, die keine Nahrungsmittel mehr herstellen können. Biomasse bewegt sich daher ethisch gesehen in einem Konflikt um die Frage, ob landwirtschaftliche Fläche nur für Nahrungsmittel oder auch für andere Zwecke genutzt werden darf.

Wie kann ich Erneuerbare Energien nutzen?

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Wir alle sollten versuchen, mehr Erneuerbare Energien zu nutzen, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Sogenannte Grünstromanbieter sind inzwischen preislich sehr nah an den klassischen Stromanbietern. Ein guter erster Schritt besteht also darin, den Stromanbieter zu wechseln. Außerdem solltest du versuchen, daheim Strom zu sparen und weniger zu heizen, um deinen Verbrauch zu minimieren.

Du kannst auch überlegen, selbst Strom zu erzeugen. Als Privatperson ist das mit einem Solarpanel am einfachsten. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz garantiert, dass alle produzierten Kilowattstunden in das Netz eingespeist und vergütet werden. Je nach Größe deiner Panels, nach Wetter und nach Lage kann es sein, dass du dich selbst kostenlos mit Energie versorgst und dazu sogar noch Geld verdienst, weil du Strom in das Netz einspeist.

Wie sieht das Haus der Zukunft aus?

Als umweltbewusste Person solltest du so wenig Energie wie möglich verbrauchen, auf das Fliegen und das Autofahren verzichten und weitere Maßnahmen ergreifen, um Energie zu sparen. So kannst du nicht zuletzt mehr Geld sparen. Ein großer Posten im Bereich der Ausgaben sind die Nebenkosten für das Haus, insbesondere die Heizkosten. Immer mehr Häuser in Deutschland werden daher als Passivenergiehaus oder sogar als Plusenergiehaus, das noch Energie über den eigenen Bedarf hinaus erzeugt, gebaut.

Ein Haus der Zukunft ist hervorragend gedämmt, hocheffizient und deckt den geringen Heizbedarf mit Erdwärme, Solarthermie oder Holzpellets. Wenn du in einem älteren Haus wohnst, hast du die Möglichkeit, durch energieeffizientes Sanieren zumindest die Energieeffizienzklasse deines Hauses zu verbessern. Auch hier darfst du dich auf viele Fördermittel verlassen, die es dir möglich machen, deine Wohnumgebung nachhaltiger zu gestalten.