Seit Beginn des Jahres 2018 arbeiten der gemeinnützige Verein "Dein Deichrad" und enera zusammen. Ziel des Vereins ist es, an verschiedenen Orten auf der Ostfriesischen Halbinsel einen kostenlosen Transportradverleih aufzubauen. enera unterstützt den Verein, indem es die Räder des #eneraroadtrip zur Verfügung stellt. So soll zum gegenseitigen Nutzen, das Verleihsystem etabliert und Menschen auch auf das Projekt aufmerksam gemacht werden.

Mit Varel hat "Dein Deichrad" nun bereits den dritten Standort etabliert.

Nach Wilhelmshaven und Jever: Varel als dritter Standort

Die Idee eines kostenlosen Transportradverleihs für Friesland und Ostfriesland verbreitet sich. Es konnten erste, wichtige Erfahrungen mit dem Buchungssystem, Nutzerverhalten, Akzeptanz und auch Standorten gesammelt werden. Diese Erfahrungen haben in die weitere Gestaltung des kostenlosen Angebots Eingang gefunden.  In Jever konnte dann das erste vereinseigene Rad beschafft werden. Das Modell wurde auf Basis der bis dahin gesammelten Erkenntnisse ausgewählt und passend zur Marienstadt „Maria“ getauft. Seit April ist Maria in Jever unterwegs und kann neben Kindern zusätzlich Gepäck oder Einkauf transportieren.

In anderen Orten wird die Initiative aufmerksam beobachtet. Viele Interessierte haben Lust auf ein solches Verleihsystem, das es ermöglicht die ansonsten teuren Räder zu testen und zumindest zeitweise Wege, die ansonsten vielleicht mit dem Auto zurückgelegt würden, auf das Rad zu verlagern. Aus eigener Erfahrung wissen die Initiatoren des Vereins, dass eine kleine, aktive Gruppe vor Ort und auch interessierte Händler als Ausleihstation erforderlich sind, um die Idee in Gang zu bringen. Und eben so eine Gruppierung hat sich jetzt in Varel gebildet und das „überschüssige“ Rad aus Jever wurde nach Varel überführt.

In Varel gibt es verschiedene Aktive vor Ort

Als Knut Blancke - einer der Gründer des Vereins - mit eben diesem Rad an einem Donnerstagnachmittag Ende April in Varel ankommt, trifft er auf alte Bekannte und neue Gesichter.

Bereits vor einigen Wochen waren beide enera-Räder im Rahmen einer Projektwoche an der Grundschule Büppel. Die Lehrer dieser Schule sind mit neuen Ideen vor Ort, ebenso wie weitere Interessierte.

Werner Loreck möchte seinen nachhaltig produzierten Tee zukünftig mit dem Lastendrad vor Ort ausliefern. Die Firma ist aus einer Schülerfirma hervor gegangen und wird jetzt am Standort fortgeführt. Loreck kann sich vorstellen auch selbst ein Transportrad zu beschaffen. BIs dahin will er das kostenlose Angebot ausprobieren und schauen, ob er den Tee bei den Händler in Varel damit ausliefern kann.

Uwe Brennecke denkt in seiner Funktion als Vorsitzender des Fördervereins der Oberschule Arngaster Straße vor allen Dingen an Schülerfirmen. Die Fahrradwerkstatt könnte das Thema aufgreifen und auch Lieferdienste sind aus seiner Sicht vorstellbar.

Und natürlich ist auch Bettina Harms mit von der Partie. Sie arbeitet im Laden von Sascha Schöbel, der sich mit seinem Sportgeschäft als Ausleihstation angeboten hat. Die ersten Erfahrungen sind sehr positiv: die Leute zeigen sich interessiert und der Ausleihvorgang an sich unkompliziert.

Mit der Kooperation stillen wir ein konkretes Bedürfnis

Uns ist wichtig, dass Ideen in die Tat umgesetzt werden. Auch solche, die im Netzwerk vor Ort aufkommen und vielleicht auf den ersten Blick nichts mit dem Projekt enera zu tun haben. Während des letztjährigen enera Roadtrips haben unterschiedliche Personen ein konkretes Bedürfnis geäußert: Solche Räder, wie wir sie nutzten, zu testen und in ihren eigenen Alltag einzubauen. Um zu sehen, wie das funktioniert.

Dass der Verein Dein Deichrad kurz danach gegründet wurde, war für beide Seiten ein Glücksfall: der Verein kann die enera Räder nutzen, um wichtige Erfahrungen zu sammeln. Und wir kommen über die Motivation, etwas anders zu machen, an ganz unterschiedliche Menschen in der Region heran. Vielleicht wollen diese ja auch was anderes in Sachen Digitalisierung und Stromversorgung ausprobieren? So oder so lernen wir Menschen besser kennen, auf deren Zusammenarbeit wir angewiesen sind, um mit enera erfolgreich zu sein. Und das ist Anlass genug, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen.