Nachhaltigkeit hört nicht auf, wenn die Tage kürzer und die Nächte länger werden. Auch in der kalten Jahreszeit kann einiges getan werden, um Ressourcen zu schonen und der Umwelt zu helfen. Im Alltag ist es ganz einfach, auch zur Winterzeit Energie und Ressourcen einzusparen und so deinen Lebensstil in Richtung Nachhaltigkeit zu lenken.

Warum wir im Winter mehr Energie verbrauchen

Im Herbst und Winter steigt der Energieverbrauch üblicherweise in so gut wie jedem Haushalt an. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Erstens verbringen wir mehr Zeit im Haus statt draußen in der Sonne, sodass vor allem Geräte zur Unterhaltung wie Fernseher oder Computer häufiger im Einsatz sind. Zweitens sind die Tage dunkler – sei es morgens beim Frühstück, mittags im Büro oder abends nach dem Feierabend. Du schaltest also öfter und länger das Licht ein.

Und drittens spielen natürlich auf die sinkenden Temperaturen eine Rolle beim steigenden Energieverbrauch. Das morgendliche Vorheizen des Bads oder das permanente Erwärmen der Wohnräume lässt den Verbrauch von Gas, Öl oder Strom stark anwachsen. All diese Faktoren lassen sich nicht komplett aus der Welt schaffen. Doch mit ein paar Energiespartipps kommst du trotzdem nachhaltig durch den Winter.

Tipp 1: Intelligentes Heizen und Lüften

Um Energie zu sparen, musst du den Winter nicht im Kalten verbringen. Bereits kleine Veränderungen beim Heizen können einen großen Unterschied machen. Wenn du die Raumtemperatur um nur einen Grad senkst, kannst du auf das Jahr gesehen bis zu sechs Prozent der Energiekosten einsparen. Möbel oder Vorhänge haben vor der Heizung nichts zu suchen. Wird der Heizkörper zugestellt, kann sich die Wärme nicht richtig verteilen und der Raum bleibt kalt.

Auf zusätzliche Heizlüfter solltest du nach Möglichkeit verzichten. Die Elektrogeräte verbrauchen extrem viel Strom und sollten nur im Notfall zum Einsatz kommen. Beim Lüften kommt es auf die richtige Strategie an: Statt das Fenster dauerhaft auf Kipp zu stellen, sodass die warme Luft permanent entweicht, solltest du besser Stoßlüften. Öffne das Fenster für maximal zehn Minuten komplett. So kommen ausreichend Luft und Sauerstoff hinein und die Wärme hat weniger Zeit zu entweichen.

Tipp 2: Beleuchtung nach Maß

Je früher es abends dunkler wird, desto eher schaltest du das Licht ein. Damit die Beleuchtung nicht zum Stromfresser wird, solltest du alle Glühlampe durch LED-Lampen austauschen. Sie verbrauchen bis zu 80% weniger Strom als herkömmlichen Glühbirnen und leuchten dabei genauso hell. LED-Lampen gibt es inzwischen für so gut wie alle Leuchtenmodelle, sodass du sie in der ganzen Wohnung einsetzen kannst.

Ein weiterer Energiespartipp lautet: Ausschalten. Wenn du einen Raum verlässt, schalte das Licht aus. Die Lampen sollten immer nur dort an sein, wo du dich auch gerade aufhältst. Für vergessliche Energiesparfreunde kann sich ein Bewegungsmelder lohnen. Er sorgt gerade in Räumen wie dem Flur oder der Toilette, in denen man sich meistens nur kurz aufhält, dafür, dass keine unnötige Energie für die Beleuchtung verschwendet wird. Die Lampen schalten sich bei Anwesenheit einer Person automatisch ein und nach einer voreingestellten Zeit auch wieder von alleine aus.

Tipp 3: Energieeffiziente Dekorationen

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Selbst wenn du deinen Haushalt mit Blick auf die Energieeffizienz mit den neuesten Elektrogeräten ausgestattet hast: Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die Weihnachtsdekoration dabei unter den Tisch gefallen ist. Schließlich ist sie nur wenige Wochen im Jahr Teil des Lebens. Doch gerade alte Lichterketten können beim Dauerbetrieb den Energieverbrauch in der Adventszeit in die Höhe treiben. Eine Lichterkette mit beispielsweise 100 Lampen, die jeweils eine Leistung von 0,4 Watt haben, bringt es auf eine Gesamtleistung von 40 Watt.

Wenn diese Lichterkette nun acht Stunden am Tag betrieben wird und das zum Beispiel von Dezember bis Februar (90 Tage), werden dafür 28,8 Kilowattstunden verbraucht. Bei einem Strompreis von 30 Cent pro Kilowattstunde sind das 8,64 Euro Extrakosten. Bei mehreren oder leistungsstärkeren Lichterketten sind Verbrauch und Kosten entsprechend höher. Auch hier kannst du mit einer LED-Lichterkette und einer Zeitschaltuhr Geld und Energie einsparen, ohne auf die gemütliche Deko verzichten zu müssen. Und: Kerzen und Teelichter als Alternativen sorgen für eine kuschelige Atmosphäre und zusätzlich für eine höhere Raumtemperatur.

Tipp 4: Geräte überprüfen

Wenn du in der kalten Jahreszeit in den Urlaub fährst, überprüfe vor deiner Abreise, ob du alle Geräte vom Stromnetz getrennt hast. Fernseher, Computer, Stereoanlage und Co. müssen nicht im Stand-by-Modus bleiben. Mit einer abschaltbaren Steckleiste kannst du ganz einfach die Stromversorgung unterbrechen und somit Energie einsparen, ohne dass es dir überhaupt auffällt. Der Winterurlaub ist damit auch ein guter Zeitpunkt, um Kühl- und Gefrierschrank abzutauen.

Generell ist es hilfreich, deine Wohnung oder dein Haus auf potenzielle Energieverschwender zu überprüfen. Gibt es vielleicht Geräte, die du gar nicht brauchst? Oder veraltete Geräte, die du durch neue mit einer besseren Energieeffizienzklasse ersetzen kannst? Um Stromfresser zu identifizieren, helfen externe Stromverbrauchmesser für die Steckdose, intelligente Stromzähler oder smarte Kommunikationsmodule wie SAM von enera.

Noch mehr Energiespartipps für den Winter

Ein weiterer Stromfresser ist der Wäschetrockner. Daher solltest du die Wäsche auf dem Wäscheständer statt im Trockner trocknen. Das spart nicht nur Strom, sondern sorgt in der Wohnung auch für ausreichend Luftfeuchtigkeit. Aber Vorsicht: Das Aufhängen der Wäsche in der Wohnung ist nur dann sinnvoll, wenn du sowieso heizt. Wer extra die Heizung aufdreht, verspielt den Energiesparbonus. Und wenn du es eher kühl magst, kann die Feuchtigkeit der Wäsche zu Schimmel führen. Hier musst du also ein gutes Mittelmaß zwischen Heizen und Lüften finden.

Und selbst die beste Heiztaktik bringt nichts, wenn die erzeugte Wärme direkt nach draußen entweicht. Überprüfe daher spätestens im Herbst die Dichtungen von Fenster und Türen und erneuere sie im Zweifelsfall. Bei Spalten am unteren Ende der Tür, durch die Zugluft kommt, die den Raum immer wieder abkühlt, helfen Klebeleisten oder die klassischen Zugluftstopper in Form von Stoffrollen. Spezielle Fensterfolien können vermeiden, dass zu viel Wärme über die Glasfronten verloren geht.