Tee gehört zur Region und vor allen Dingen auch zu Ostfriesland. Und für uns war von Anfang an klar, dass wir unsere enera-Boxen mit einer Tasse Ostfriesen Tee ausstatten würden. Dass wir eine ganz bemerkenswerte junge Unternehmung gleich und die Ecke haben, wussten wir damals noch nicht. Dies ist die Geschichte, wie „Friesenherz“ und enera zueinander gefunden haben, aber vor allen Dingen was es mit dem nachhaltig produzierten Fairtrade-Produkt aus Varel auf sich hat. Entstanden ist das Ganze einmal aus einem Schülerprojekt.

Ein etwas anderes Startup

Als Werner Lorek in seiner Funktion als Lehrer am Wirtschaftsgymnasium in Varel mit einigen Schülern ein Projekt aus der Taufe hob, um Tee zu verkaufen, hagelte es eine um die andere Absage. Bei den großen Firmen, kamen die jungen Leute bei ihren Telefonaten oft nicht über das Sekretariat hinaus. So kam es, dass man sich auf die Suche nach einem Biotee-Anbieter machte und bei Cha Dȏ in Bremen quasi offene Türen einlief. Das Unternehmen war von den Verkaufsabsichten des Schülerprojekts sofort begeistert und nach einer dreistündigen Verkostung wurden zwei Sorten „Friesenherz“-Tee kreiert: Ostfriesentee und eine Weihnachtsmischung, weil das Fest 2016 vor der Tür stand. In den folgenden Wochen und Monaten wurden nicht weniger als 500 Kilo Tee an 10 Verkaufsstellen rund um Varel abgesetzt. Ein tolles Ergebnis für ein kleines Schulprojekt.

Unerwartetes Potenzial

Wie bei solchen Projekten - zumindest an der BBS Varel - üblich, haben die Schüler von vorne bis hinten alles selbst auf die Beine gestellt. Von der Werbung über das Design der Tüten, bis hin zum Verkauf. Der Erfolg war so bemerkenswert und der Zuspruch so groß, dass man sich kurzerhand entschied weiter zu machen. Mittlerweile sind vier der beteiligten Schüler Gesellschafter einer 2017 eigens gegründeten GmbH, Werner Lorek Geschäftsführer von Friesenherz und seine Frau Claudia Prokuristin. Inzwischen habe man 120 Verkaufsstellen bis nach Berlin, Braunschweig und Münster, erläutert Loreck, der mittlerweile im „Unruhestand“ ist. Und seit der Gründung wurde regelmäßig mehr Tee abgesetzt als geplant. 2018 waren es schon 1,7 Tonnen. Dieses Jahr sollen es drei Tonnen werden.

Nachhaltig, fair, bio

Dank der Zusammenarbeit mit Cha Dȏ (was so viel heißt wie: der Weg des Tees), kann eine nachhaltige, biologische Produktion des Tees aus verschiedenen Herkunftsländern gewährleistet werden. Das Fairtrade-Produkt aus Varel wird beim Martinshof in Bremen in einer Werkstatt von Menschen mit Einschränkungen verpackt. Und aus dem Erlös führt das Unternehmen pro Tonne 500,- Euro an einen gemeinnützigen Verein ab. In diesem Jahr unter anderem an „Dein Deichrad“. Und so schließt sich der Kreis zu enera, die den kostenlosen Transportradverleih logistisch unterstützt. Und Friesenherz soll weiter nachhaltig wachsen: statt zwei, wird es zukünftig sieben Sorten geben. Unter anderem Jasmin- und Grünen-Tee sowie eine starke Variante: „De Starke“

Regionale Netzwerke

Die Entwicklung von Friesenherz sei schon jetzt gigantisch, heißt es beim Kooperationspartner Cha Dȏ. Und man freut sich, dass das friesische Unternehmen Stück für Stück wächst. Schneller, so ist man sich sicher, würde es auch gar nicht gehen. Schließlich arbeitet man auf Produzentenseite vor allen Dingen mit Kleinbauern zusammen, die nachhaltig wirtschaften und wilden Tee pflücken. Das Ganze ist eine bemerkenswerte Geschichte und wer zur Begrüßung im Projekt enera eine Box mit seinen Vertragsunterlagen erhalten hat, hat sich vielleicht tatsächlich eine Tasse des beigelegten Friesenherz-Tees aufgesetzt.