Auch die kreisfreie Stadt Emden war eine Station auf dem enera Roadtrip 2018, den Kim-Christopher Granz und Frank Glanert im Juni 2018 durchführten. Die Seehafenstadt hat viel zu bieten und mit der Kesselschleuse sogar eine europaweit einzigartige wasserbauliche Attraktion parat. Diese wurde im 19. Jahrhundert erbaut und verbindet den Ems-Jade-Kanal mit dem Fehntjer Tief und dem Gewässersystem der Emden Stadtgräben. Nachdem Kim und Frank bereits mit ihren E-Bikes weitergefahren waren, konnte ich mich mit Dieter Jacobs unterhalten. Dieser bedient die denkmalgeschützte Kesselschleuse bereits seit fast 20 Jahren.

Dieter Jacobs hat viel erlebt, seit seiner Jugend war er bis 1999 Binnenseefahrer. Und nun seit fast 20 Jahren ist er an der Kesselschleuse in Emden tätig und koordiniert hier die Passagen der Boote und Schiffe. Er ist für das Öffnen und Schließen der richtigen Schütze und somit für den Zu- und Abfluss des Wassers verantwortlich.

In der warmen Jahreszeit ist offensichtlich mehr Betrieb als in den Wintermonaten - allein im Mai passierten ca. 800 Fahrzeuge die Kesselschleuse. Damit das zu stemmen ist, arbeitet er im Sommer mit einem weiteren Kollegen zusammen. Die Arbeit macht Dieter Jacobs Spaß, vor allem, weil er den persönlichen Kontakt zu den Menschen schätzt und sich im Laufe des Tages viel bewegen kann.

Die Digitalisierung hat weder privat noch beruflich großen Einfluss auf sein Leben

Und trotz der zunehmenden Digitalisierung habe sich seine Arbeit kaum verändert. Im Vergleich zu seiner Anfangszeit an der Kesselschleuse melden sich die Personen nun aber zumeist telefonisch. Der Beruf des Schleusenwärters wird seiner Meinung nach in naher Zukunft nicht aussterben. Zu wichtig sei die menschliche Einschätzung und Intuition bei ungeplanten Zwischenfällen.

Auch abseits der Arbeit beschäftigt ihn das Thema Digitalisierung eher weniger. Das Internet nutzt er nur gelegentlich, und wenn, dann eher für das Lesen und Schreiben von E-Mails. Auch Energiethemen und die Energiewende spielen für ihn eher eine kleine Rolle. Das liegt mitunter daran, dass er mit seiner Frau in einer Dienstwohnung des Landes Niedersachsen wohnt. Und da bieten sich ihm eher wenig Gestaltungsmöglichkeiten.

Den Einbau eines intelligenten Messsystems und die daraus resultierenden Möglichkeiten findet er jedoch interessant. Besonders wenn sich durch das intelligente Messsystem genauere Angaben zum Stromverbrauch des Haushaltes herauslesen lassen.

Ihr wollt nun mehr über die Arbeit von Dieter Jacobs und die Kesselschleuse in Emden erfahren? Dann besucht ihn doch mal am Wärterhäuschen an der Schleuse. Und vielleicht erzählt er Euch dann auch was über sein Nebenprojekt „Kaventsmann“.