Autofahren gehört für viele einfach zum Alltag dazu: Ob zur Uni oder Arbeit, zum Sport oder ein Wochenendausflug ans Meer oder in die Berge – das eigene Auto ist ein Stück Freiheit und Unabhängigkeit, Mobilität eines unserer wertvollsten Güter. Doch wer sich Gedanken um Umweltschutz und Nachhaltigkeit macht, der bekommt bei der Autonutzung Probleme.

Denn der Ausstoß von Kohlenstoffdioxid und Schadstoffen wie Stickoxid oder Kohlenwasserstoff schadet Luftqualität und Klima. Der Abbau von Rohöl, das zu Benzin aufbereitet wird, ist umwelttechnisch eine kleine Katastrophe und zudem handelt es sich bei Öl um eine begrenzte Ressource, die eines Tages aufgebraucht sein wird. Die Frage nach umweltfreundlichen Autos und ihrer Nachhaltigkeit stellt sich da von ganz allein.

Umweltfreundliche Autos: Alternative Antriebsarten als Lösung

Wenn es um umweltfreundliche Autos geht, dreht sich die Diskussion vor allem um alternative Antriebskonzepte. Mit Autos, die keine schädliches CO2 in die Atmosphäre stoßen, wäre der Individualverkehr um einiges umweltfreundlicher. Und auch das Transportwesen könnte von emissionsarmen oder sogar emissionsfreien Fahrzeugen in Form von Lastwagen und ähnlichem stark profitieren.

Auch wenn alternative Antriebe bereits lange Gegenstand der Forschung sind, haben sich die Konzepte bisher kaum im Alltag manifestiert. Drei Antriebsarten gewinnen jedoch langsam, aber stetig einen größeren Anteil am Automarkt: Elektroautos, Erdgasautos und Wasserstoffautos sind zurzeit die hoffnungsvollsten Trends im Bereich der umweltfreundlichen Autos. Alle drei Varianten haben ihre Vor- und Nachteile.

Möglichkeit 1: Elektroautos

elektrisches auto aufladestation

Das emissionsfreie E-Auto als Teil des E-Mobility-Trends gewinnt immer mehr an Bedeutung auf deutschen Straßen. Die Elektroautos sind mit einem wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Akku ausgestattet, der den Elektromotor mit der nötigen Energie versorgt. Je nach Modell können diese Akkus heute bereits eine Reichweite von 450 Kilometern ermöglichen – dann muss das Fahrzeug an einer passenden Ladestelle aufgeladen werden.

Der Ausbau des Ladenetzes ist entscheidend, damit die Elektroautos eine attraktive Möglichkeit werden. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass möglichst Ökostrom genutzt wird, um die CO2-Bilanz des Fahrzeugs nicht zu verschlechtern. Hinsichtlich der Nachhaltigkeit besteht zudem ein weiteres Problem: der Abbau von Lithium, das für die Batterien benötigt wird. Hierbei handelt es sich um eine begrenzte Ressource, die zum Teil unter menschenunwürdigen Bedingungen gewonnen wird und im Rahmen des Abbaus Landschaften und Lebensräume zerstört.

Möglichkeit 2: Erdgasautos

Erdgas als Treibstoff hat im Vergleich zu Benzin und Diesel den Vorteil, dass es bei der Verbrennung weniger Schadstoffe freisetzt und bis zu 25% weniger CO2 verursacht. Auch die Verbreitung von Erdgastankstellen und die technisch einfachere Umsetzung sind Vorteile dieser Antriebstechnologie. Wirklich umweltfreundlich und nachhaltig ist das Fahren eines Erdgasautos allerdings nicht: Auch bei Erdgas handelt es sich um eine fossile Ressource, die früher oder später aufgebraucht sein wird.

Ein geringerer Ausstoß von CO2 und Schadstoffen ist auf Dauer keine ausreichende Lösung, um Umwelt und Klima zu schützen. Daher kann der Erdgasantrieb als einfache Zwischenlösung angesehen werden, bis wirklich umweltfreundliche Lösungen flächendeckend eingesetzt werden können. Ein Erdgasfahrzeug ist dennoch auf jeden Fall in Sachen Umweltschutz einem Diesel- oder Benzinauto vorzuziehen.

Möglichkeit 3: Wasserstoffautos

Neben Akkus und normalen Tanks spielen auch Brennstoffzellen immer wieder eine Rolle bei der Debatte um umweltfreundliche Autos. Bei dieser Technologie werden zumeist Sauerstoff und Wasserstoff durch einen chemischen Prozess in elektrische Energie umgewandelt. Als „Abfallprodukte“ fallen lediglich Wärme und Wasser an, schädliche Emissionen werden nicht produziert.

Der flüssige oder gasförmige Wasserstoff muss jedoch aktiv aus Komponenten wie Erdgas oder Biomasse herausgelöst werde, da er in der Natur in dieser Form nicht vorkommt. Hierfür wird eine Menge an Energie benötigt. Auch die Elektrolyse ist ein Weg, um Wasserstoff zu gewinnen, allerdings ist hier sauberer Ökostrom die Voraussetzung, um die CO2-Bilanz nicht zu verschlechtern. Ähnlich wie bei E-Autos muss für Wasserstoffautos eine dichte Infrastruktur geschaffen werden, damit das Tanken und somit die problemfreie Nutzung möglich sind.

Weitere alternative Konzepte im Überblick

alternative kraftfahrstoffe tankstelle e zehn

Neben diesen drei Hauptvertretern der umweltfreundlicheren Auto-Varianten gibt es noch zahlreiche weitere Konzepte, die sich die emissionsfreie oder -ärmere Fortbewegung zum Ziel gesetzt haben. Oftmals steht die Forschung hier jedoch erst am Anfang oder die Technologien sind (noch) nicht wirtschaftlich rentabel. Zu diesen Alternativen gehören zum Beispiel:

  • Druckluftauto
  • Holzgasmotor
  • Vielstoffmotor
  • Pressluftmotor

Für die Massenproduktion sind diese Konzepte bisher allerdings irrelevant.

Umweltfreundliche Autos mit konventionellem Verbrennungsmotor: Gibt es das?

Können auch Autos mit Benzin- oder Dieselmotor umweltfreundlicher werden? Solange die Infrastrukturen und Technologien der alternativen Antriebsarten noch in den Anfängen stecken, ist diese Frage von großer Wichtigkeit. Und tatsächlich gibt es Wege, die klassischen Autos etwas weniger schädlich für die Umwelt zu gestalten.

Neue Abgasnormen, die den Ausstoß von Schadstoffen stärker als bisher begrenzen, helfen dabei vor allem bei den umstrittenen Dieselmodellen, die Luftverschmutzung zu verringern. Kleine Wagen, die generell weniger Benzin verbrauchen, sind besser als große SUVs. Hybridautos vereinen Elektro- und Verbrennungsmotor und sorgen somit ebenfalls für einen geringeren Benzinverbrauch und damit auch für weniger CO2-Ausstoß.

Mobilität neu überdenken

Die umweltfreundlichste Möglichkeit ist noch immer der Verzicht auf das eigene Auto. Gerade in Großstädten ist der öffentliche Nahverkehr meistens so gut ausgebaut, dass sich die meisten Wege auch ohne PKW zurücklegen lassen. Kurze Strecken werden mit dem Fahrrad oder zu Fuß noch umweltfreundlicher erledigt.

Wenn es nicht ohne Auto geht, sind Car- oder Ridesharing-Modelle eine Alternative, um das Verkehrsaufkommen und damit den Schaden für die Umwelt zu minimieren. Und auch die klassische Fahrgemeinschaft kann auf dem Weg zur Arbeit schon einen großen Unterschied machen. Das Hinterfragen der eigenen Mobilitätskonzepte ist der erste Schritt auf dem Weg zu einem umweltfreundlicheren, nachhaltigeren Leben.