Die Kosten für die Heizungswärme machen einen großen Teil deiner Energiekosten aus. Je nachdem in welchem Zustand deine Heizkörper sich befinden und wie kalt der Winter ist, musst du sogar Nebenkosten nachzahlen. Dabei kannst du mit wenigen Handgriffen Energie und Geld sparen: Indem du deine Heizung regelmäßig entlüftest, ist diese voll funktionsfähig und gibt dir maximale Wärme bei minimalem Aufwand.

In diesem Artikel erfährst du, wie du bei der Heizungsentlüftung richtig vorgehst. Falls du danach noch immer das Gefühl hast, dass die Heizkörper nicht ihre volle Leistung erreichen, gibt es weitere Maßnahmen, die wir dir am Ende des Artikels vorstellen. Gerade bei alten Heizsystemen lohnt es sich, in eine ganz neue Heizung zu investieren. So sparst du langfristig Geld. Außerdem tust du der Umwelt dank deutlich niedrigerem Energieverbrauch etwas Gutes.

Wann ist die Entlüftung notwendig?

Wenn sich zu viel Luft im Heizkreislauf befindet, kann sich die Wärme nicht optimal verteilen. Das merkst du zum Beispiel daran, dass die Heizkosten deutlich ansteigen oder dass die Heizkörper nie richtig warm werden. In diesem Fall ist es an der Zeit, die Heizkörper zu entlüften. Auch, wenn diese ungewöhnliche Geräusche wie ein Gluckern, ein Pfeifen oder ein Blubbern von sich geben, solltest du die entsprechenden Maßnahmen ergreifen.

Darüber hinaus empfehlen wir dir, deine Heizung zu Beginn der Heizperiode, also im Herbst, routinemäßig zu entlüften. Selbst, wenn keine offensichtlichen Probleme vorliegen, kannst du so die volle Funktionstätigkeit deiner Heizkörper garantieren. Sollte all dies nichts helfen, ist es eventuell an der Zeit, neue Heizkörper oder gar ein neues Heizsystem anzuschaffen. Dafür kannst du dich von einem Experten beraten lassen, der dir auch Hinweise darauf gibt, wo du die passende Förderung erhältst.

Vorbereitung für die Entlüftung

Bei Problemen mit der Heizung ist die Entlüftung stets der erste Schritt. Für jeden Heizkörper solltest du ein paar Minuten Zeit einplanen. Insgesamt ist der Entlüftungsvorgang recht unkompliziert und lässt sich in schnell durchführen. Bei Problemen ist es natürlich wichtig, sich direkt an einen Experten wie etwa einen Installateur zu wenden.

Du brauchst die folgenden Utensilien, um deine Heizung richtig zu entlüften:

  • Schüsseln, um das überschüssige Wetter aufzufangen
  • Lappen für Spritzwasser
  • Entlüftungsschlüssel

Anleitung für die Heizungsentlüftung

Je nachdem, ob du eine Wohnung mietest oder ein Haus besitzt, sehen die folgenden Schritte ein wenig unterschiedlich aus. Dennoch gilt es, genau diesem Prinzip zu folgen. Im Zweifelsfall findest du online viele Video-Anleitungen, die dir zeigen, wie du deine Heizung richtig entlüftest.

Schritt 1: Heizungspumpe abstellen

Als Erstes solltest du die Heizungsanlage auf die Entlüftung vorbereiten. Das geschieht schon eine Stunde vorher, um das System für eine Weile „auszuschalten“. Als Hausbesitzer solltest du die Heizungspumpe oder Umwälzpumpe ausschalten. Drehe alle Thermostatventile der Heizkörper auf und warte, bis die überschüssige Luft sich in den Heizkörpern sammelt. Diese kannst du auf die volle Stufe aufdrehen.

Wenn du ein Mieter bist, kannst du die Pumpe des Hauses nicht einfach abschalten. Meistens hast du auch gar keinen Zugang zu ihr. In diesem Fall empfehlen wir, die Vorbereitung einfach zu überspringen. Das ist zwar nicht ideal, aber dennoch kannst du einen großen Teil der überschüssigen Luft entweichen lassen. Wichtig ist, dass du den Heizkreislauf schließt. Dafür ist das Thermostat hilfreich.

Schritt 2: Luft aus Heizkörpern entweichen lassen

Nun geht es daran, das Entlüftungsventil am Heizkörper zu öffnen. Als Vorbereitung kannst du den Lappen unter das Ventil legen. Du findest das Ventil gegenüber des Thermostaten. Mithilfe des Entlüftungsschlüssels solltest du vorsichtig gegen den Uhrzeigersinn drehen. Dabei ist es völlig ausreichend, eine Vierteldrehung oder maximal eine halbe Drehung durchzuführen. Halte den Schlüssel nah am Heizkörper und warte, bis du ein Zischen hörst.

Ab diesem Zischen gilt es, nicht weiter zu drehen. Luft ist bereits entwichen. Normalerweise tritt nun Wasser aus, das du mit der Schüssel auffangen kannst. Sobald das Wasser gleichmäßig aus dem Ventil kommt, bist du mit diesem Heizkörper fertig.  Du kannst das Ventil wieder schließen (gut festziehen!) und die gleichen Arbeitsschritte an allen anderen Heizkörpern wiederholen.

Schritt 3: Wasserdruck überprüfen

Zu guter Letzt kannst du die Heizpumpe wieder anstellen und die Thermostate wieder in Betrieb nehmen. Wichtig ist, dass du nach Möglichkeit den Druck der Heizungsanlage überprüfst. Denn wenn dieser in der Zwischenzeit stark gesunken ist, gilt es, Heizwasser nachzufüllen. Dies bezieht sich nur auf Hausbesitzer. Wenn du bei diesem Thema keine Erfahrungen hast, empfehlen wir dir, einen Experten zu beauftragen.

Als Mieter kannst du nun den Heizkreislauf wieder aktivieren. Die Heizkörper sollten direkt eine bessere Leistung bringen. Nutze diesen Anlass außerdem, um dich mit dem Thema „Energie sparen beim Heizen“ (Link) zu beschäftigen. Zum Beispiel kannst du die empfohlenen Maximaltemperaturen pro Raum einstellen oder eine intelligente Zeitschaltung nutzen, um nur dann bei voller Kraft zu heizen, wenn du wirklich zuhause bist.

Weitere Maßnahmen zur Pflege der Heizung

Neben diesen Schritten zur Entlüftung solltest du zum Beispiel regelmäßig den Wasserdruck deiner Heizung überprüfen. Denn wenn dieser nicht ausreichend hoch ist, verliert die Heizung unnötig Wasser, was langfristig zu gravierenden Schäden im System führen kann. Hausbesitzer sollten außerdem regelmäßig die Heizung begehen und den Kessel reinigen (oder reinigen lassen).

Weitere mögliche Schwachpunkte der Heizung sind die Brennerdüse und die Pumpe. Wenn du den Kessel oder die Pumpe ganz austauschen lässt, erhältst du vom Staat in vielen Fällen eine Förderung. Dafür musst du dich vor Beginn der Maßnahmen bewerben. In unserem Artikel zu Förderprogrammen für mehr Energieeffizienz findest du die entsprechenden Informationen.

Zu guter Letzt möchten wir dir empfehlen, einen Experten mit einem hydraulischen Abgleich zu beauftragen. Dieser kann überprüfen, ob jeder Raum deines Hauses ausreichend Wärme erhält. Dafür ermittelt der Experte die nötige Wärmeleistung und stellt die benötigte Menge an Heizwassern sowie die Thermostatventile der Heizkörper entsprechend ein. Er kann dir auch verraten, in welchen Räumen welche Maximaltemperatur empfehlenswert ist und wie du deine Heizung richtig entlüftest.