Smart Homes sind die Zukunft. In ihnen kannst du die Tür per Fingerabdruck-Scanner öffnen, die Küchengeräte für dich kochen lassen, aus der Ferne die Waschmaschine steuern und dein Haus vor Diebstahl absichern. Das Ziel ist, komfortabler und sicherer zu leben und zugleich Energie zu sparen. Beim Thema Sicherheit ist jedoch Vorsicht geboten, denn wenn du keine Schutzmaßnahmen einrichtest, besteht die Gefahr, dass deine Smart Home Geräte gehackt werden.

Derzeit ist es nämlich recht einfach, intelligente Systeme zu infiltrieren. All das, was du selbst einstellst und steuerst, kann theoretisch auch ein Hacker tun. Außerdem kann er dich aufgrund der Kameras und Mikrofone, die zum Beispiel in Form von „Alexa“ Teil des Smart Homes sind, ausspionieren. Einbrecher können die Informationen ebenfalls nutzen, um den besten Zeitpunkt für einen Einbruch zu ermitteln. Um all dies zu verhindern und trotzdem die Smart Home Annehmlichkeiten zu genießen, erhältst du hier hilfreiche Hinweise und Tipps.

Die Gefahren der Smart Home Technologie

Dir sollte bewusst sein, dass die Smart Home Technologie derzeit einen direkten Zugang zu deiner Privatsphäre bietet. Denn sowohl die Hersteller der Geräte als auch mittelmäßig talentierte Hacker können dich über die Technik überwachen. Je nach Sicherheitsmangel ist es zum Beispiel möglich, im Internet über die Kameras in das Privatleben anderer Personen zu schauen, Passwörter zu erhalten und viele weitere Informationen wie Suchanfragen oder Internet-Provider herauszufinden.

Letztendlich stellt jedes vernetzte Gerät, das mit dem Internet arbeitet, eine Schwachstelle für die Sicherheit da. Zugleich bieten dir die Geräte Sicherheit vor Einbrüchen, aber dir sollte bewusst sein, dass die Daten stets in zwei Richtungen fließen. In der Vergangenheit waren sogar Babyphones ein Einfallstor für Hacker. Um dich vor Datenklau und der Veröffentlichung privater Bilder sowie vor Diebstahl zu schützen, solltest du daher die Smart Home Sicherheit sehr ernst nehmen.

Übrigens: Laut Experten sind vor allem Android-Geräte anfällig für Schadsoftware und Hackerangriffe.

Wichtige Voraussetzungen für die Smart Home Sicherheit

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Trotz der genannten Gefahren musst du nicht auf die vielen Vorteile eines Smart Homes verzichten. Voraussetzung ist jedoch, dass du dich gründlich mit dem Thema der Sicherheit auseinandersetzt. Schon, wenn du neue Geräte einrichtest, solltest du dir der Gefahren bewusst sein. Zum Beispiel gilt es, sensible Daten zu deiner Person, zu deinen Finanzen und wichtige Dokumente ganz besonders gut zu schützen.

Sicherheitsmechanismen wie Anti-Viren-Programme, eine Firewall, Verschlüsselungen und detaillierte Zugriffsrechte sind ebenfalls wichtig. Du solltest deine Passwörter regelmäßig ändern und dabei verschlüsselte, schwer zu knackende Kombinationen aus Buchstaben, Ziffern und Sonderzeichen wählen. Mache alle Updates, die dir vorgeschlagen werden, ohne dabei auf unseriöse Angebote hereinzufallen.

Zur Sicherheit gehört abgesehen von möglichen Hackern auch die Frage, was du im Falle eines Stromausfalls machst. Bevor du dich komplett auf Technologie verlässt, solltest du dir überlegen, wie du auch ohne Strom die Jalousien steuern oder die Haustür öffnen kannst. Diese Backup-Optionen können dir auch im Falle eines Hackerangriffs oder bei einer Neuinstallation von Systemen helfen.

Schutzmaßnahmen im Smart Home

Eine grundsätzliche Schutzmaßnahme besteht darin, die Initialkonfiguration von Geräten sofort zu verändern. Passwörter wie „admin123“ gilt es zu vermeiden. Wir empfehlen dir, dich per Video-Tutorial mit Begriffen wie der Verschlüsselung und den Zugriffsrechten vertraut zu machen. So kannst du deine Smart Home Technologie ganz auf deine Bedürfnisse anpassen und dafür sorgen, dass nur autorisierte Personen die Geräte nutzen können.

Die wohl wichtigste Schutzmaßnahme für die Smart Home Sicherheit besteht darin, dass du als Haupt-Nutzer stets die Übersicht behältst. Vertrauliche Informationen sollten nur dir zugänglich sein. Du kannst sie zum Beispiel lokal speichern und auf eine Cloud verzichten, um deine Privatsphäre zu bewahren. Achte außerdem darauf, dass andere Nutzer nur auf notwendige Geräte zugreifen können, um etwa Daten abzulesen. Für Kinder kannst du eine zeitliche Begrenzung einrichten.

Zukünftige Entwicklungen für mehr Sicherheit mit der Technik

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Die Bundesregierung ist sich der Herausforderung der Sicherheitslücken im Bereich Smart Home durchaus bewusst. Sie arbeitet derzeit an einem Gütesiegel, um Mindeststandards für IT-Sicherheit zu setzen. Denn bisher werden die beliebten Geräte ganz ohne Sicherheitsgarantien verkauft. Erst in letzter Zeit ist deutlich geworden, dass dies ein hohes Risiko für den Verbraucher darstellt.

Das Gütesiegel für Cybersicherheit soll anzeigen, wie gut ein Gerät vor Hacker-Angriffen geschützt ist. Obwohl es noch in Entwicklung ist, kannst du bereits online recherchieren, ob ein Smart Home Gerät deiner Wahl bereits ein IT-Sicherheitszertifikat hat. Denn in Sachen Datensicherheit ist Deutschland sehr gut aufgestellt.

Smart Meter und Sicherheit

Sicherlich hast du schon davon gehört, dass es bald immer mehr digitale und intelligente Stromzähler in Deutschland geben soll. Wenn du bereit für die Umstellung bist, kannst du die enera-App nutzen. Jedoch ist auch bei digitalen Stromzählern die Sicherheit im Internet sehr wichtig.

Wenn die Schnittstelle bei einem Smart Meter nicht korrekt abgesichert ist, ist es möglich, den Stromzähler zu manipulieren. Nutzer oder Hacker könnten also deine Stromrechnungen erhöhen. Noch gefährlicher ist aber, dass sie im schlimmsten Fall Zugang zur ganzen Energieversorgung einer Region haben. Smart Meter, die ab diesem Jahr auf dem Markt sind, sind noch sicherer als Onlinebanking - so muss es auch sein.

Checkliste für ein Smart und Safe Home

Damit dein Zuhause nicht nur smart, sondern auch safe ist, gilt es, auf die Informationssicherheit zu achten. Um zu überprüfen, wie es um deine bereits installierten Smart Home Geräte bestellt ist und um beim Kauf neuer Produkte auf der sicheren Seite zu sein, kannst du diese Checkliste nutzen:

  • Vor dem Kauf über Verschlüsselungsmöglichkeiten und Zertifikate zur IT-Sicherheit informieren
  • Voreingestellte Standard-Passwörter sofort ändern
  • Verschlüsselte Verbindungen zwischen den Geräten herstellen
  • Ein separates Netzwerk für die Smart Home Geräte nutzen (diese sogenannte Segmentierung ist mit dem Router einrichtbar)
  • WLAN für Gäste einrichten
  • Unnötige Internetverbindungen deaktivieren
  • VPN-Zugang für Steuerung der Smart Home Technologie aus der Ferne