Wenn du ein neues Haus kaufst, siehst du bereits im Exposé, welche Energieeffizienzklasse dieses hat. Die Skala geht von A+ bis H und ist in Farben (Grün bis Rot) angeordnet. Die meisten Häuser sind in den Klassen F und G angesiedelt. Um jedoch einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten und außerdem Heiz- und Energiekosten zu sparen, empfehlen wir dir, beim Hauskauf ebenso wie beim Kauf technischer Geräte die bestmögliche Energieeffizienzklasse zu wählen.

Der Energieausweis hilft dir dabei, zu erkennen, wie der Energieverbrauch deiner Immobilie aussieht. Du kannst ihn dir auch einfach aus Interesse erstellen lassen. Spätestens wenn du ein Haus verkaufen möchtest, ist der Ausweis Pflicht. In diesem Artikel erfährst du mehr darüber, welche Energieeffizienzklasse beim Haus gut ist, wie du eine oder mehrere Klassen aufsteigen kannst und wie ein energieeffizienteres Leben möglich ist.

Die Energieeffizienzklassen im Energieausweis

Der Energieausweis zeigt dir, welche Energiebilanz dein Haus oder deine Wohnung aufweist und in welcher Effizienzklasse sich dieser Verbrauch ansiedeln lässt. Im Jahr 2007 wurde dieses System eingeführt und ist inzwischen für viele Personen neben der Lage, der Größe, der Ausstattung und dem Baujahr des Hauses ein wichtiges Entscheidungskriterium beim Kauf. Ältere Energieausweise gehen bis zur Klasse J (am wenigsten effizient), während aktuelle Varianten bis H reichen.

Es ist nicht leicht, die Frage nach der richtigen Energieeffizienzklasse für ein Haus zu beantworten, denn die Antwort hängt von vielen Faktoren ab. Jedoch sind die Klassen A bis C bzw. A+ bis B bei den neuen Energieausweisen ein Hinweis auf eine hervorragende Energiebilanz. Durchschnittsimmobilien befinden sich meist in der Energieklassen F oder G. Hier siehst du eine Übersicht der Haus-Energieeffizienzklassen und ihrer jeweiligen Bedeutung:

  • Energieeffizienzklasse A: KFW-40 Haus oder Passivhaus mit einem Energiewert von 0-40 kWh/(m² x a)
  • Energieeffizienzklasse B: Gebäude mit einem Energiewert von 40-60 kWh/(m² x a) (auch KfW-50 Haus oder 3-Liter-Haus genannt)
  • Energieeffizienzklasse C: Energiebedarf von 60-80 kWh/(m² x a) (klassisches Niedrigenergiehaus)
  • Energieeffizienzklasse D: Neubauten, die der Energieeinsparverordnung entsprechen und 80-110 kWh/m² verbrauchen
  • Energieeffizienzklasse E: Energieverbrauchswert von 110-150 kWh/(m² x a) (meistens Einfamilienhäuser)
  • Energieeffizienzklasse F: Verbrauchswert von 150-200 kWh/(m² x a) (meistens modernisierte Altbauten)
  • Energieeffizienzklasse G: Verbrauchswert von 200-300 kWh/(m² x a) (Altbauten mit teilweise erfolgter Modernisierung)
  • Energieeffizienzklassen H-J: Verbrauchswerte über 300 kWh/(m² x a) (Gebäude ohne Energiesparmaßnahmen)

Energiekosten berechnen

Anhand der Energieeffizienzklasse eines Hauses kannst du direkt sehen, ob du damit Energiekosten sparst oder nicht. Für den Vergleich verschiedener Immobilien ist diese Angabe sehr praktisch. Auf die tatsächlichen Kosten, insbesondere die Heizkosten, lässt die Angabe der Energieeffizienzklasse jedoch nur grob schließen. Am besten fragst du direkt den Verkäufer oder schaust in deine eigenen Abrechnungen, um die korrekten Zahlen zu erhalten.

Mit dem durchschnittlichen Verbrauchswert aus dem Energieausweis kannst du wie folgt vorgehen, um einen Anhaltspunkt für die Kosten von Heizung und Warmwasser zu erhalten:

Beispiel: 140 m² x 1,2 x 180 kWh/(m² x a) (Energieeffizienzklasse F)

Laut der Beispielrechnung wären das 30.240 kWh pro Jahr, die du bezahlen musst. Diese entsprechen in etwa 3.000 Litern Öl oder 3.000 m³ Gas. Mit diesen Angaben kannst du bei deinem Energieanbieter die Kosten ausrechnen. Zugleich solltest du wissen, dass der Verbrauchswert auf dem Energieausweis mit dem Verbrauch der letzten drei Jahre rechnet, also die Gewohnheiten der vorherigen Bewohner widerspiegelt.

Wichtig: Der Energieausweis gilt stets für ein ganzes Gebäude, nicht für einzelne Wohnungen. Außerdem ist die Rechnung nur mit dem Verbrauchsausweis, nicht aber mit dem Bedarfsausweis möglich.

Kann ich die Energieeffizienzklasse meines Hauses verbessern?

Du hast die Rechnung durchgeführt und bist überrascht, dass dein Haus eine deutlich schlechtere Energieeffizienzklasse hat als erwartet? Die gute Nachricht lautet, dass es möglich ist, Immobilien energetisch aufzuwerten. Dafür sind Modernisierungsarbeiten nötig, um etwa die Fassade zu dämmen oder einen neuen Heizkessel einzubauen.

Typische Knackpunkte sind die Außenisolierung, die Fenster und das Dach. Darüber hinaus ist es möglich, eine Solarthermieanlage oder eine neue Heizmöglichkeit einzubauen. So kannst du bis zur Klasse C aufsteigen. Obwohl diese Modernisierungsmaßnahmen teuer sind, gibt es gezielte Förderprogramme des Bundes, die du bei der KfW-Bank oder dem BAFA beantragen kannst. Schon nach wenigen Jahren wirst du sehen, dass sich die Maßnahmen gelohnt haben.

Tipp: Verbraucherzentralen bieten eine kostenlose Energieberatung an und können für 30 € auch einen Check bei dir zuhause durchführen, um die geeigneten Maßnahmen zu identifizieren.

Energiekosten senken

Darüber hinaus hast du viele Möglichkeiten, deine Energiekosten zu senken. Wir haben dir in unserem Blog zum Beispiel Artikel zum korrekten Lüften, zum sparsamen Gebrauch des Kühlschranks sowie zum richtigen Heizen zusammengestellt [Links]. Um Strom zu sparen, ist es wichtig, zunächst einmal deinen Verbrauch und die größten Stromschlucker in deiner Wohnung zu erkennen.

Dabei kann dir ein digitaler Stromzähler mit Kommunikationsmodul helfen. Bisher sind in Deutschland vor allem die alten Ferraris-Zähler verbaut. In den nächsten Jahren soll es aber immer mehr digitale Messsysteme geben, die dir mithilfe eines smarten Auslese- und Kommunikationsmoduls alle Daten auf dein Smartphone senden. So kannst du deinen Energieverbrauch immer im Blick behalten und entsprechend anpassen.

Unser Angebot: Mit SAM energieeffizienter leben

Bei enera sind wir stolz auf unsere Kommunikationseinheit namens „SAM“. Diese gibt es gratis für jeden Verbraucher, der an enera teilnimmt.

Sei es für den Hauskauf, zur allgemeinen Information oder um beim Strom Kosten zu sparen, es lohnt sich auf jeden Fall, die Energieeffizienzklasse deines Hauses zu kennen. Wir empfehlen dir, in einen Energieausweis zu investieren, dich zu Modernisierungsmaßnahmen beraten zu lassen und darüber hinaus im Alltag so viel Strom und Energie wie möglich zu sparen.