Dangast: das etwas andere Barcamp

Das Barcamp Dangast hat sich im dritten Jahr fest in der Szene und auch vor Ort in der Region etabliert. Und zeichnet sich auch mit der Ausgabe 2019 durch eine besondere Mischung aus. Initiiert durch das Energiewendeprojekt enera in Kooperation mit Aktiven vor Ort kommt Jahr für Jahr eine interessante Bandbreite von Menschen in dem kleinen Künstlerort am Jadebusen zusammen. Es gelingt dabei, ein ums andere Mal Barcamp-Neulinge und Menschen aus der Region ebenso zu motivieren wie Barcamp- und Social Media-Experten aus ganz Deutschland. Alle Seiten schätzen die spannende Mischung, was sich auch in der Qualität der Sessions und der Zufriedenheit der Teilnehmer widerspiegelt. Der Ort mit Watt, Meer, Strand und Weitblick trägt in besonderem Maße dazu bei.

Moderne Arbeitsweisen und die damit verbundenen Herausforderungen und Chancen, stehen klassischerweise bei einem Barcamp im Vordergrund. Besonders spannend wird es, wenn Menschen mit ganz unterschiedlichen Erfahrungen aufeinander treffen: Solche, die sich schon von Berufs wegen mit neuen Medien und zum Beispiel Sozialen Netzwerken beschäftigen, und solche, die aus verschiedenen Gründen weniger darüber wissen. Auf jeden Fall ergibt sich seit jeher beim Barcamp Dangast genau daraus eine spannende Diskussionsgrundlage und -kultur. Start-ups und Menschen mit neuen Ideen nutzen das Barcamp am Jadebusen, um sich teils sehr unterschiedliches, ehrliches Feedback einzuholen.

Obgleich das Demonstrationsvorhaben enera als Sponsor und Pate des Barcamps Dangast auftritt, handelt es sich um ein offenes Format. Das kommt in einer großen Bandbreite von Themen, Prototypen, Diskussionen und Beiträgen zum Ausdruck. Und doch spielen Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Erneuerbare und Energieversorgung allgemein eine bedeutende Rolle im Reigen der zahlreichen Sessions. Das scheint auch wenig erstaunlich, wenn man sich vor Augen führt, in welchem Maß diesen Themen die öffentliche Diskussion beherrschen. Interessant ist, dass auch diese Sessions sich durch ein Spannungsfeld auszeichnen. In Dangast treffen Experten auf informierte Laien. Und genau hier liegt der methodische Mehrwert für das Projekt und den Versuch einer Verankerung in der Region. Beteiligungsprozesse spielen in vielen Feldern eine herausragende Rolle. Ein Format auf Augenhöhe, das auf Freiwilligkeit und echtem Interesse aufbaut, stiftet für alle Beteiligten Mehrwerte.

Beim Barcamp Dangast ist die Bereitschaft sich einzubringen und die Tage erfolgreich mit zu gestalten bemerkenswert groß. Oft stehen mehr als die Hälfte der Teilnehmer in der Schlange, um ihre Session vorzustellen. Dann muss die Tagesordnung unter Umständen verlängert oder die zusätzliche Pagode am Strand geteilt werden, um die Vielzahl unterschiedlicher Angebote stattfinden zu lassen. Neben sehr fachspezifischen Themen ist in Dangast auch Platz für persönliche Erfahrungen und Themen, die am besten mit dem Titel einer Session aus dem Jahr 2019 beschrieben werden können: „Über den Tellerrand blicken“. In diesem konkreten Fall kam es zu einem intensiven Erfahrungsaustausch dreier junger Frauen mit den Sessionteilnehmern. Sie hatten bis zu zwölf Monate in den unterschiedlichsten Regionen dieser Erde gelebt und eigene Erfahrungen gesammelt haben.

Die Unterstützung des Barcamp Dangast vor Ort wird immer breiter. Einerseits ist Verlass auf die Teilnehmer, die zu einem großen Teil aus der näheren Umgebung kommen. Aber auch das Organisatorenteam wächst und der Zuspruch aus der deutschlandweiten Community ist da. Der Ort Dangast, die unmittelbare Nähe zum Jadebusen mit Nordsee, Strand, Wattenmeer und ansprechender Infrastruktur trägt zum nachhaltigen Erfolg dieses jungen Barcamps bei. Wünschenswert wäre, dass dieses „etwas andere Barcamp“ mit seiner besonderen Mischung auf so vielen Ebenen, dauerhaft einen Platz im jährlichen Barcamp-Kalender hat.

Erfahre außerdem, wie das Barcamp Dangast 2018 und bei der Erstauflage 2017 ablief.