Wer nachhaltig handeln will, muss verantwortungsbewusst mit endlichen Ressourcen umgehen. Die Idee ist, dass du deinen Nachfahren durch dein Handeln eine bessere Welt hinterlässt. Insbesondere Einwegprodukte wie Plastikbecher sind daher unbedingt zu vermeiden. In diesem Artikel erfährst du mehr über verschiedene Mehrwegprodukte und wie sie dir dabei helfen, dein eigenes Konsumverhalten nachhaltiger zu gestalten.

Darüber hinaus ist es wichtig, dass du versuchst, Plastik gar nicht erst zu erzeugen oder andere Ressourcen zu verschwenden. Das beginnt beim Einkaufen und endet beim Aufbewahren noch nicht verbrauchter Lebensmittel. Wir empfehlen dir, dich mit Siegeln wie dem Blauen Engel auseinanderzusetzen und nicht nur auf deinen Plastikkonsum, sondern auch den Konsum anderer Ressourcen wie Papier zu achten.

Die Grundsätze der Mehrweggesellschaft

Im Vergleich zu vielen anderen Ländern ist Deutschland bereits auf einem guten Weg, was das Recyceln von Ressourcen angeht. Dennoch produzieren wir überdurchschnittlich viel Müll, was nicht zuletzt Transportkosten und Arbeitszeit erzeugt. Die folgenden Maßnahmen sind notwendig für eine erfolgreiche Mehrweggesellschaft, in der unnachhaltige Einwegprodukte kein Thema mehr sind:

  • Abfallreduzierung
  • Recycling
  • Wiederverwendung
  • Sparsamkeit in Bezug auf wertvolle Rohstoffe
  • verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen

In diesem Zusammenhang ist auch der Begriff der Kreislaufwirtschaft essenziell: Dabei handelt es sich um ein regeneratives System, indem idealerweise fast alle Ressourcen wiederverwendet werden. Abfall, Emissionen und Energieverschwendung werden hingegen durch eine effizientere Bauweise, Instandhaltung, Reparatur, Wiederverwendung, Recycling und weitere Maßnahmen minimiert. Die Sharing Economy spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle und kann das vorherrschende Modell der „Wegwerfwirtschaft“ ersetzen.

Mehrwegprodukte im Haushalt

Du hast sicherlich bereits viele Mehrwegprodukte in deinem Haushalt. Am bekanntesten ist das Mehrwegsystem für Pfandflaschen, das von über 150 Unternehmen in Deutschland genutzt wird. Ein guter Anfang besteht darin, dich auf Mehrwegflaschen zu verlassen. Überlege als Nächstes, welche Produkte du häufig wegwirfst und ob du diese ersetzen kannst. Hier siehst du eine Ideensammlung für Mehrwegprodukte im Haushalt:

  • Backmatte aus Silikon statt Backpapier
  • Bambus-Lufterfrischer statt Plastikprodukte
  • Bio-Putzmittel in wiederverwertbaren Gefäßen
  • Leinen-Brotbeutel statt Papier oder Alufolie für das Pausenbrot
  • Eco-Waschball statt Waschmittel
  • Einkaufsbeutel statt Plastiktüten
  • Frischhaltedosen aus Glas statt Styropor-Behälter
  • Mineralwassermaschine statt gekaufte Flaschen
  • Geschirrtücher und Lappen statt Küchenpapier

Tipp: In immer mehr großen deutschen Städten gibt es sogenannte Unverpackt-Läden. Hier bringst du deine eigenen Gefäße mit und kannst dir ganz ohne Plastikverpackungen Produkte wie Shampoo, Müsli oder Zucker abfüllen.

Mehrwegprodukte in der Freizeit

Auch in der Freizeit werfen wir viel weg, insbesondere wenn es ums Essen geht. Mit einem einfachen Set aus Bambus-Besteck, einem wiederverwendbaren Strohhalm, einer Trinkflasche für unterwegs sowie mit Tupperdosen kannst du viel Abfall einsparen. Versuche zum Beispiel, die nächste Party oder das nächste Picknick ganz ohne Müll zu organisieren. Statt Papierservietten kannst du Stoffservietten verwenden, und für unterwegs ist eine kleine Tupperdose praktisch, in der du Essensreste aus dem Restaurant aufbewahren kannst.

Besonders umweltschädlich sind Produkte aus Plastik wie zum Beispiel Einwegbecher mit Plastikdeckel. Davon werden in Deutschland nach wie vor beinahe drei Milliarden im Jahr verbraucht. Mit deinem eigenen, wiederverwendbaren Becher erhältst du inzwischen in vielen Cafés einen Rabatt und kannst außerdem ein schickes Design auswählen.

Mehrweg-Kosmetik

Im Bereich der Kosmetik hast du besonders viele Möglichkeiten, dein Konsumverhalten zu ändern. Indem du einen entsprechenden Kurs besuchst, dir ein YouTube-Tutorial anschaust oder ein wenig auf den vorhandenen Blogs zum Thema Zero-Waste-Kosmetik stöberst, findest du schnell heraus, wie du deine Kosmetik selbst herstellen kannst. Das hat nicht nur den Vorteil, dass du der Umwelt etwas Gutes tust, sondern auch, dass deine Kosmetika in Zukunft frei von Chemikalien und Tierversuchen sind, da du alle Inhaltsstoffe bestimmen kannst.

Schaffe dir am besten ein paar gute Aufbewahrungsgefäße (auch in Reisegrößen) an, um Plastik zu vermeiden. Die gewünschten Kosmetika und Produkte aus einem Unverpackt-Laden kannst du dann einfach abfüllen. Für Bürsten sind Produkte aus Bambus und Holz inzwischen weit verbreitet, sodass du auch hier Plastik vermeiden kannst. Produkte wie Zahnseide oder Wattestäbchen sind zwar nicht wiederverwendbar, lassen sich aber zumindest in veganer Bio-Qualität kaufen.

Tipp für Frauen: Tampons und Slipeinlagen sind aufgrund ihrer Bleichmittel besonders schlecht für die Umwelt. Versuche stattdessen, auf eine nachhaltige Menstruationstasse umzusteigen, dank derer du nicht zuletzt bares Geld sparst.

Die richtigen Verpackungen wählen

Indem du in Zukunft beim Einkaufen genau darauf achtest, welche Verpackungen sich noch einmal oder idealerweise noch mehrmals benutzen lassen, kannst du dein Konsumverhalten ganz schnell nachhaltiger gestalten. Verzichte zum Beispiel auf Einweg-Plastikverpackungen oder eingeschweißtes Obst. Stattdessen kannst du auf dem Wochenmarkt einkaufen oder zum Beispiel über Foodsharing günstige Lebensmittel erhalten, die in der eigenen Tupperdose transportiert werden.

Hilfreich ist außerdem, wenn du deine Freunde und deine Familie von diesem Thema überzeugst. Zum Beispiel machen sich Trinkflaschen und schicke Bambus-Becher oder -Zahnbürsten hervorragend als Geschenke. So musst du keine Vorträge halten, sondern kannst deine Lieben auf praktische Art und Weise von den Vorteilen eines Mehrwegproduktes überzeugen. Indem du selbst auf den Kauf von Einweg-Verpackungen verzichtest, sendest du außerdem ein deutliches Signal an die Produzenten.

Weitere Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Haushalt

Neben den genannten Mehrwegprodukten gibt es noch viele weitere Möglichkeiten, wie du künftig in deinem eigenen Haushalt Ressourcen sparen kannst. Beispielsweise empfehlen wir dir, Kleidung gebraucht zu kaufen, zu tauschen und zu verschenken, anstatt sie zu entsorgen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist deine Ernährung: Indem du dich regional, saisonal und fleischarm ernährst, trägst du dazu bei, dass weniger CO2 ausgestoßen wird.

Sicherlich hast du schon einmal vom ökologischen Fußabdruck gehört. Diesen kannst du online mit wenigen Klicks berechnen lassen. Du wirst sehen, dass vor allem Flugreisen und Autofahrten einen großen Anteil des Fußabdrucks ausmachen. Auch an deinem Stromkonsum kannst du arbeiten, um in Zukunft noch mehr zum Umwelt- und Klimaschutz beizutragen. Mit der enera-App ist es zum Beispiel ganz einfach, sich einen Überblick über den eigenen Stromverbrauch zu verschaffen und diesen entsprechend zu reduzieren.