Noch vor einer Woche hatte ich keine Ahnung was enera überhaupt macht, was das Ziel des Projekts ist oder wie eine intelligente Messeinrichtung funktioniert. Alles was ich wusste war, die machen irgendetwas mit erneuerbaren Energien. Heute, eine Woche nach Beginn meines Praktikums bei enera, weiß ich Antworten auf alle diese Fragen.

Ziel von enera einfach nachvollziehbar

Das Ziel von enera ist eigentlich ganz leicht nachzuvollziehen. Sie wollen die Stromverbrauchsdaten der Haushalte ihrer Projektregion sammeln, auswerten und daraus Prognosen für den Stromverbrauch einer Region zu einer bestimmten Zeit erstellen. Gerade im Nordwesten Deutschlands ist es wichtig solche Prognosen zu haben, denn hier wird mehr Strom aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen als verbraucht.  Für den Stromanbieter ist vor allem wichtig zu wissen, wo der Strom, z.B. aus den Windrädern gespeichert oder eingesetzt werden kann.  Mithilfe der Prognosen und den aktuellen Daten kann das Stromnetz also einfach optimiert werden und flexibler gestaltet werden. Auch große Stromspeicher wie der in Varel, große Energieabnehmer und der von enera entwickelte Flexmarkt sollen zu einem besseren Stromnetz beitragen.

Kunde als Partner

Außerdem ist enera daran interessiert, Kunden eine bessere Übersicht über ihren eigenen Stromverbrauch zu liefern, damit auch Kunden irgendwann zu Partnern werden können. Das ginge zum Beispiel indem sich ein Kunde einen Speicher für Energie anschafft und somit zu Stromabnehmer wird, wenn das Stromnetz mal wieder zu voll ist. Dank enera weiß der Kunde dann immer wann der Strom quasi umsonst ist und dass er jetzt seinen Speicher aufladen kann. Statt einem Speicher kann der Kunde aber auch zum Beispiel ein E-Auto aufladen oder einfach nur Wäsche waschen.

SAM einfach aufsetzen und los geht´s

All das will enera mittels einer kostenlosen Umrüstung der alten Stromzähler zu modernen Messeinrichtungen (mME) erreichen. Dazu kommt noch die Installation des SAMs (smarten Auslese- und Kommunikationsmoduls). Dabei handelt es sich um einen kleinen blauen Würfel, welcher ganz einfach auf die mME aufgesetzt werden kann und dann nur noch mit dem WLAN und einer Steckdose verbunden werden muss. Zusammen ergeben der SAM und die mME das quasi ein intelligentes Messsystem. Der kleine blaue SAM sendet dann die Stromverbrauchsdaten an enera zum Auswerten. Der Kunde kann dann seinen aktuellen Stromverbrauch, sowie Tages-/Wochen-/Monatsrückblicke, aktuelle Strompreise und seine Stromkosten in der enera-App einsehen.

Alle arbeiten an einem Ziel: gemeinsam

Die Frage, was enera eigentlich macht, ist damit eigentlich auch schon beantwortet. Alle arbeiten daran dieses eine Ziel umzusetzen. Deshalb findet man in dem Open Working Space von enera auch sehr viele verschiedene Berufsfelder und Arbeitsgruppen. Dazu zählen Technology Analysists, Ingenieure, Social Media Experts, Data Scientists, Designer und noch viele andere schlaue Köpfe.

Alle diese Menschen arbeiten gemeinsam, ohne Arbeitshirachrchie daran, dass das Projekt enera erfolgreich ist und daran die Energiewende in Gang zu bringen.

Das Thema womit ich mich am meisten bei enera beschäftig habe war das Marketing. Wie macht man Menschen auf die Energiewende aufmerksam und begeistere sie dafür? Die Antwort auf diese Fragen ist leider nicht so einfach, denn wie ich festgestellt habe ist Innovation Menschen nahe zu bringen ist deutlich schwerer als die Lösung für ein Problem zu bewerben.

Enera macht es deshalb so, dass sie direkt auf Menschen zugehen und ihnen das Produkt, den SAM erklären. Auch über Social Media und das Barcamp Dangast soll der SAM in Ost-/Friesland berühmt gemacht werden.

Der Endnutzer steht bei dem Projekt immer im Fokus, so spielt zum Beispiel die Nutzermeinung in der Produktentwicklung bei enera eine große Rolle.

Am Mensch orientierte Entwicklung

In dem Zusammenhang habe ich hier gelernt was Human Centered Design ist. Dabei handelt es sich um den Prozess einer Entwicklung, jedoch wir nicht für den Nutzer etwas entwickelt, sondern mit dem Nutzer. Man fragt eine zufällig ausgewählte Gruppe von Menschen nach ihrer Meinung zu einem möglichen Produkt oder Lösungsansatz für ein Problem. Aus den gesammelten Infos kann man dann Prototypen basteln und Menschen wiederholt nach ihrer Meinung dazu fragen.

Das ermöglicht nicht nur ein sehr nutzerfreundliches Produkt zu entwickeln, sondern auch unentdeckte Probleme auszubessern und eine große Kundenspannbreite zu erreichen. Das alles funktioniert nur mittels regelmäßigen Feedback von viele verschiedenen Menschen.

Alles in allem sind nur die Namen der Berufe bei enera kompliziert. Heutzutage kann sich nämlich noch niemand viel unter einem Data Scientisten vorstellen. Ich mir auch nicht, bis vor vier Tagen, da hab ich dann erfahren das Data Scientisten Daten auswerten, analysieren und mittels Programme wie Tableau graphisch darstellen.

Das betrifft bei enera vor allem die Stromverbrauchsdaten der Haushalte und Wohngebiete, die eine intelligente Messeinrichtung besitzen.